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  • 1
    Language: German
    Pages: 86 Min.
    Year of publication: 2006
    Keywords: Döblin, Wolfgang ; Exil ; Mathematik ; Frankreich
    Abstract: Wolfgang Döblin, 1915 in Berlin geboren, war einer der vier Söhne des Schriftstellers Alfred Döblin und dessen Ehefrau Erna. Als Jude und exponierter Gegner des Nationalsozialismus musste Alfred Döblin 1933 mit seiner Familie aus Deutschland fliehen; er ließ sich in Paris nieder. Sohn Wolfgang, der noch in Berlin das Abitur abgelegt hatte, absolvierte in Paris in kürzester Zeit sein Mathematikstudium. Jüngster promovierter Mathematiker Frankreichs, galt er bald als einer der begabtesten und viel versprechendsten Wahrscheinlichkeitstheoretiker seiner Generation. 1936 wurde er französischer Staatsbürger, 1938 wurde er zum Militärdienst in der französischen Armee einberufen. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war er in den Ardennen stationiert. Noch im Kriegswinter 1939-40 verfasste Wolfgang Döblin, der sich seit seiner Einbürgerung auch Vincent Doblin nannte, umfangreiche wahrscheinlichkeitstheoretische Arbeiten. Doch seine letzten Manuskripte konnten erst 60 Jahre später eingesehen werden. Wolfgang Döblin hatte sie als "versiegelten Umschlag" bei der Pariser Akademie der Wissenschaften hinterlegt. Ihre Lehrsätze, wie bereits die zu seinen Lebzeiten veröffentlichten Abhandlungen sowie weitere Skizzen und Vorarbeiten, die ebenfalls erst vor einigen Jahren in Paris wiederentdeckt wurden, bestätigen, dass Wolfgang Döblin in seinem Forschungsbereich, den "zufallsunterworfenen Bewegungen", seiner Zeit weit voraus war. Sie lassen ihn als mathematisches Genie und einen der großen Erneuerer der modernen ganzen Wahrscheinlichkeitsrechnung erscheinen. Wolfgang Döblin wurde bald nach dem deutschen Angriff auf Frankreich mit seinem Regiment zum Rückzug gezwungen. In Lothringen wurde er Zeuge der verheerenden Niederlage Frankreichs, die ihn seiner letzten Hoffnungen und jeder Verbindung mit seiner Familie beraubte. Drei Tage nach der Kapitulation Frankreichs nahm er sich in dem Vogesendorf Housseras das Leben, um der sicheren Gefangennahme durch die Deutschen zu entgehen. Es dauerte Jahrzehnte, bis die Geschichte des "Soldaten Doblin" in ihrer Tragweite erkannt wurde. Alfred und Erna Döblin ließen sich 1957 an der Seite ihres Sohnes in Housseras beisetzen. Der Dokumentarfilm führt an die wichtigsten Schauplätze dieser verhängnisvollen Irrfahrt zwischen Deutschland und Frankreich. Er zeichnet mit Hilfe der Aufzeichnungen und Korrespondenzen Wolfgang Döblins, der Aussagen seiner Brüder und anderer Zeugen, die ihn als Student und Soldat gekannt haben, die fatale Verkettung von Entscheidungen, Fügungen und Ereignissen nach, die den 25-Jährigen schließlich in eine ausweglose Situation brachten. In den Film kommen u. a. zu Wort zwei Brüder Wolfgang Döblins, darunter der Ende 2005 verstorbene Claude Doblin (Klaus Döblin), die Pariser Mathematiker und Berichterstatter der Académie des Sciences Prof. Bernard Bru und Prof. Marc Yor sowie Zeugen des Geschehens in Housseras während der Kapitulation im Juni 1940. "Der versiegelte Brief des Soldaten Döblin" (frz. Titel: "La lettre scellée du soldat Doblin") wurde seit der ARTE-Erstausstrahlung im Juni 2006 auf verschiedenen Veranstaltungen in den Vogesen, in Paris (u. a. Cité des Sciences et de l'Industrie), Venedig und Basel gezeigt. Die rbb/ARTE-Produktion war zum diesjährigen Deutsch-Französischen Journalistenpreis (Kategorie Fernsehen) nominiert.
    Note: Fernsehmitschnitt RBB 28.6.2007. - Erstausstrahlung Arte, 2006 , Nur für den internen Gebrauch
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