Language:
German
Pages:
272 Seiten
,
Illustrationen
Edition:
1. Auflage
Year of publication:
2006
Series Statement:
Aufbau Taschenbuch 2226
Series Statement:
Aufbau Taschenbuch
Keywords:
Freud, Sigmund
Abstract:
Die unterhaltsamen Erinnerungen sind ganz auf den Ton dieser liebenswürdigen Wienerin gestimmt, der Schwester Sigmund Freuds, die im alten Österreich aufwuchs und 1892 nach New York auswanderte, wo sie über sechzig Jahre lang lebte. "Mein Vertrauen verließ mich nicht" - Anna Freud-Bernays hatte oft genug Gelegenheit, diesen Wahlspruch ihres langen Lebens zu erproben. Nicht nur daß ihr impulsiver Mann sie wiederholt vor vollendete Tatsachen stellte und ihr die schwierigsten Entscheidungen abverlangte, auch das zunächst unsichere Leben in der Fremde und die beängstigenden Vorfälle inmitten der Kinderschar verlangten Mut, Tatkraft und Selbstvertrauen. "Was sie schildert, ist ein bewegtes Leben zwischen zwei Kontinenten und zwei Kulturen, eine über weite Strecken ereignisreiche Biographie, die im mährischen Freiberg begann und in New York endete." Christfried Tögel Die Erinnerungen, plastisch und unprätentiös geschrieben, leben ganz vom Temperament der Verfasserin, einer vielseitig interessierten, selbstbewußten Wienerin, die im alten Österreich aufwuchs, als Vierunddreißigjährige mit Mann und Kindern nach New York auswanderte, sich dort einlebte, fortan zwischen Amerika und Europa hin und her reiste und die Sehnsucht nach Wien nie verlor. Was ihre Memoiren so lesenswert und sympathisch macht, ist das Selbstvertrauen, mit dem sie 65 Jahre ihres Lebens in prägnanten Szenen Revue passieren läßt. Das Ehepaar führte ein offenes Haus mit Vortragsabenden und Geselligkeiten, in die die fünf Kinder einbezogen wurden. Voraussetzung dieses materiell und geistig großzügigen Familienlebens waren Eli Bernays' florierende Geschäfte im Getreidehandel. Auf ausgedehnten Reisen lernte Anna das Flair der großen deutschen und Schweizer Kurorte kennen. Durch ihre Auswanderung entging sie dem Schicksal der vier Schwestern, die, hochbetagt, 1942/43 in verschiedenen Konzentrationslagern ermordet wurden. Der Herausgeber hat die Erinnerungen ergänzt durch unveröffentlichte Briefe, Dokumente und einen aufschlußreichen Beitrag Annas über ihren Bruder Sigmund Freud.
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