Language:
German
Pages:
753 Seiten, [3] Blatt
Year of publication:
1967
Series Statement:
Bibliotheca Judaica
Series Statement:
Bibliotheca Judaica
Uniform Title:
A century of Jewish life ger
Abstract:
Elbogens wissenschaftliches Hauptwerk im engeren Sinne ist, neben der Gottesdienstgeschichte, das im amerikanischen Exil verfaßte und 1944 posthum erschienene Buch "A Century of Jewish Life" (Translated by Moses Hadas, Philadelphia 1944; Zweite Auflage: Philadelphia 1946). (...) Mit dem Buch wollte E. eine Fortführung von Heinrich Graetz' "Geschichte der Juden" bis in die Gegenwart schaffen. Als einer der letzten aus der Reihe bedeutender deutschsprachiger jüdischer Historiker beschrieb er die Geschichte jüdischer Emanzipation, Verfolgung und Emigration in aller Welt seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Die Darstellung schließt mit dem Jahr 1940, als der Völkermord sich noch im Vorbereitungsstadium befand und auch der Staat Israel noch keine reale Gestalt angenommen hatte. Vom abschließenden weitsichtigen "Epilog" her, der die Entwicklung bis zum Ende des Jahres 1942 erfaßt und in dem E. bereits davon ausgehen muß, daß "die jüdische Bevölkerung Polens aufgehört hat zu existieren", legt sich der Schatten des Holocaust über das Buch. Er überträgt sich in die Frage, ob "der Geist der geopferten Juden das Gewissen der christlichen Völker aufrütteln und solche Barbarei für alle Zukunft bannen", ob "die christliche Kirche [...] ihren Anhängern Toleranz und christliche Liebe predigen" werde (Ebd., 605-606). Von zeitgeschichtlichem Interesse ist das Buch insofern, als E. die eigene Anschauung von der bedrängten Lage der deutschen Juden in den ersten Jahren des Dritten Reiches in die Schilderung einfließen läßt. Aber auch den Kampf der Araber gegen die jüdisch-zionistische Minderheit im englischen Mandatsgebiet Palästina schildert er in bewußt subjektiver Sichtweise. Die historische Darstellung geht so, im Blick auf die als gegenwärtig erlebte Phase der geschichtlichen Entwicklung, in den Bericht eines Augenzeugen über. Auf diese Weise ist das Werk nicht nur das wissenschaftliche Vermächtnis eines großen Gelehrten, sondern auch ein Zeugnis für die Notlage und zugleich für die Hoffnungen des jüdischen Volkes unmittelbar vor der dunkelsten Stunde seiner Geschichte: "Die Herrschaft des Bösen wird gebrochen werden, aber wir werden immer noch weit vom irdischen Paradies sein. [...] Das Jüdische Volk, obwohl mit dem Martyrium vertraut, hat niemals zuvor eine Katastrophe wie die unserer Generation erlebt. Aber wir harren aus. Wir vertrauen auf die nie versagende Hilfe unseres Gottes, des Gottes unserer Väter. [...] Wir verzweifeln nicht. Solange Israel glaubt, wird Israel nicht untergehen. Wir vertrauen auf Gott und dauern fort" (Ebd., 611).
Note:
Die engl. Übers. des dt. Ms. erschien 1944
URL:
http://www.bautz.de/bbkl/e/elbogen_i.shtml
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