Sprache:
Deutsch
Seiten:
29 Minuten
Schlagwort(e):
Israel
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Hochzeit
Kurzfassung:
In Israel hat sich der Konflikt zwischen den Ultraorthodoxen und den Nichtreligiösen verschärft: ein Kulturkampf zwischen denen, die die Demokratie in Gefahr sehen, und denen, die einen Gottesstaat wollen, in dem Rabbiner das Sagen haben. Der selbst in Israel lebende Filmemacher Uri Schneider zeichnet das Porträt dreier völlig unterschiedlicher Israelis: eines orthodoxen Rabbiners, eines arabischen Bürgerrechtlers und eines liberalen Medienstars.
Kurzfassung:
Avri Gilad ist Medienstar. In Israel kennt ihn jedes Kind. In seinem Nebenberuf ist Avri Gilad in seiner Heimatstadt Tel Aviv aber auch so etwas wie ein inoffizieller Standesbeamter. Wenn er gerade nicht als Fernsehshowmaster und Radiomoderator sein Geld verdient, leitet er Hochzeiten für nichtreligiöse Paare, die sich partout nicht von einem Rabbiner trauen lassen wollen, wie es in Israel vom Staat vorgeschrieben ist. Dass im Staat der Juden kein Jude ohne Rabbiner heiraten kann, hält Gilad für einen Skandal, für Teil einer Strategie, sein Land zum "Gottesstaat Israel" zu machen. Für ihn als weltlichen Juden droht der jüdische Staat längst zur Beute der Orthodoxen zu werden. Auf der anderen Seite: David Shapira. Er ist orthodoxer Rabbiner in Jerusalem und leidenschaftlicher Verfechter eines Israel, das streng nach Gesetzen des Judentums funktioniert. Auch für ihn sind die Hochzeiten dabei ein entscheidender Punkt: "In dem Moment, in dem wir, die orthodoxen Rabbiner, das Monopol für Heiratszeremonien aus der Hand geben, öffnen wir die Tür für Mischehen. Damit ebnen wir den Weg für die Zerstörung des jüdischen Volkes, und das ausgerechnet in Israel. Das ist doch absurd. Ein jüdischer Staat kann nie ein Staat wie jeder andere sein." Unbeteiligt und doch direkt mit betroffen: die Muslime und Christen. Für Jafar Farah, einen Aktivisten für arabische Bürgerrechte, ist Rabbi Shapiras Position reiner Rassismus. Farah, der ein Zentrum für die Gleichberechtigung arabischer Israelis leitet, fordert "einen Staat, der ohne Unterschied für alle Bürger da ist"." Auch 60 Jahre nach der Staatsgründung ist Israel immer noch auf der Suche nach sich selbst.
Anmerkung:
Produktion: Südwestrundfunk (SWR), 2008; Fernsehmitschnitt: Phoenix, 26.7.2008
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