Sprache:
Deutsch
Seiten:
254 S
Ausgabe:
Dt. Erstausg.
Erscheinungsjahr:
1979
Serie:
Rororo-Rotfuchs 226
Originaltitel:
Mischling, second degree 〈dt.〉
Kurzfassung:
Ilse Koehn, geboren 1929, wächst in verschiedenen Berliner Vororten auf. Während des Krieges verbringt sie längere Zeit in unterschiedlichen Lagern der 'Kinderlandverschickung', zuletzt lebt sie wieder in Berlin, wo sie die Bombardierung und dann das Ende des Krieges erlebt. Ihr Leben unterscheidet sich scheinbar kaum von dem ihrer Freundinnen. Und doch ist einiges anders, schwieriger, denn ihre Eltern und Großeltern sind Sozialdemokraten und gegen das Hitler-Regime. Ilse muß früh lernen, nichts von dem zu erzählen, was sie zuhause hört und sieht. Doch manches begreift sie einfach nicht, z.B., daß ihre Eltern sich scheiden lassen, obwohl sie sich lieben. 'Erst nach dem Krieg fand ich heraus, daß Omas Eltern Juden gewesen waren. Aber Oma war 'Freidenker' geworden und hatte den 'Arier' Willem Koehn geheiratet. Dadurch waren ihr Sohn und ihre Tochter 'Mischlinge ersten Grades'. Vatis Ehe mit Mutti, einer 'Arierin', war jetzt eine Mischehe ', und ich, der Nachkomme, war seit dem 14. November 1935 ein 'Mischling zweiten Grades'.' (S. 11). Ilse Koehn schildert die Zeit bis 1945 weitgehend aus der Perspektive des Kindes, das sie damals war. Die Leser und Leserinnen erhalten dabei einen guten und anschaulichen Einblick in den Alltag während des Nationalsozialismus, die speziellen Probleme und Verfolgungen der Juden kommen dabei allerdings nur am Rande vor. Gelegentlich baut die Autorin ergänzende Schilderungen von Ereignissen ein, von denen sie damals gar nicht gewußt haben kann, so etwa den Abtransport der jüdischen Oma durch die SS. U. B. 〈dt.〉
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