Wenngleich die Hoftheater im wilhelminischen Kaiserreich ihre Pforten nicht gänzlich vor jüdischen Künstlern verschlossen hielten, so fanden Dramaturgen jüdischer Herkunft vor allem in den privaten Theatern, die seit Beginn des 20. Jahrhundert expandierten, eine willkommene Nische. Arthur Kahane, Reinhardts Dramaturg, ist ein exemplarischer Repräsentant dieser Gruppe. Mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und dem politischen Neuanfang in der Weimarer Republik öffnete sich in vorher ungekanntem Maße die Tür für jüdische Dramaturgen zu staatlichen und kommunalen Theatern. Heinz Lipmann, der junge Dramaturg des Staatstheaters in Berlin, damals die erste Theateradresse der Republik, profitierte von dieser Entwicklung. Obwohl ihre Tätigkeit im Wesentlichen hinter den Kulissen stattfand, trugen Dramaturgen wie Kahane und Lipmann als ein zentrales Bindeglied entscheidend zur Theaterarbeit wie auch zum Theaterdiskurs bei.
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»Was? Dramaturg? Noch nie gehört, was ist das?«: Jüdische Dramaturgen im deutschen Theater im Kaiserreich und in der Weimarer Republik
From the journal Aschkenas
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Online erschienen: 2009-04-03
Erschienen im Druck: 2009-January