Zusammenfassung
Die analytische Leistungsfähigkeit und begriffliche Anwendbarkeit der Kategorie „Aspektive“ im Bereich der Beschreibung und dem Verstehen der Kulturen des vorgriechischen Alten Orients, der Levante (einschließlich des Alten Israel) und Ägyptens wird Heinrich Schäfer und Emma Brunner-Traut diskutiert. Dieser Beitrag geht der Leistungsfähigkeit dieser Kategorie für das „Denken“ des Alten Testaments nach, von dem einige seiner Eigenarten mit Hilfe des additivmultiperspektivischen Ansatzes, der mit dem Gedanken der „Aspektive“ verbunden ist, griffig gefasst werden können. Zurückgehend auf die vor allem durch Schäfer ausgearbeiteten Beschreibungsmomente werden die Begriffsgeschichte und die Anwendbarkeit im A.T. an etlichen Beispielen gezeigt. Am besten, so die Schlussthese, dürfte in dieser spezifischen Beschreibung von „aspektivem“ Denken, eine apperzeptiv und epistemologisch wirkungsvolle „Mentalität“ entdeckt sein.
Abstract
Heinrich Schäfer and Emma Brunner-Traut discuss the analytical capacity and terminological applicability of the “aspective” when it comes to describing and understanding the cultures of the pre-Greek ancient Orient, the Levant (including ancient Israel), and Egypt. This paper asks how this category works in relation to Old Testament “thought.” Some of its unique features can be grasped by taking an additive-multiperspectival approach, which is connected to the idea of the “aspective.” Going back to aspects of the descriptions developed above all by Schäfer, this paper presents the term’s history and demonstrates how it can be applied to the Old Testament by looking at a number of examples. Ultimately, as the paper argues, it is possible to discover in this specific description of “aspective” thinking an apperceptive and epistemologically influential “mentality.”