Das säkulare Judentum wird oft fälschlich in Opposition zum religiösen Judentum gesehen. Tatsächlich sind viele säkulare Juden gleichzeitig religiös, ja bedingen sich bei ihnen säkular und religiös gegenseitig. Elisa Klapheck sieht die Entwicklungen der jüdischen Tradition als Früchte auf einem religiös-säkularen Spannungsfeld, das bereits in der Tora im Garten Eden angelegt ist. Ruth Calderon deckt mit säkularen Herangehensweisen an das rabbinische Schrifttum verborgene Traditionen gegenüber dem normativ-religiösen Judentum auf. Sie gibt verdrängten Stimmen im Talmud das Wort und erhellt somit eine innerreligiöse kritische Auseinandersetzung, die gerade in Israel wichtige, neue Zeichen setzt.
Beide Sichtweisen beleuchten die Bedeutung der jüdischen Tradition für die heutige säkulare Wirklichkeit.