Benjamin Ortmeyer: 100 Jahre Ernest Jouhy

Dialektische Vernunft als zweifelnde Ermutigung – Zum Werk von Ernest Jouhy

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Titel Jouhy

114 Seiten, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-943059-12-0 ● 12,80 Euro

Ernest Jouhy wurde 1913 in Berlin als Ernst Jablonski geboren. 1933 vom NS-Regime von der Berliner Universität (Studium der Pädagogik) relegiert, floh er nach Frankreich. Dort übernahm er die Leitung der »Kinderrepublik«, eines jüdischen Kinderheims für die Opfer der Pogrome vom 9. November 1938. Jouhy kämpfte in der französischen Résistance (im Mouvement des Ouvrier Immigrés – MOI) gegen die deutschen NS-Besatzer; sein Vater wurde deportiert und ermordet.

Nach Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete ab 1952 siebzehn Jahre lang als Lehrer. 1969 wurde er Professor für Sozialpädagogik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Dort gründete er 1976 den Lehrstuhl »Pädagogik: Dritte Welt«. Ernest Jouhy starb 1988.

Die vorliegende Studie gibt einen gedrängten Überblick über wesentliche Punkte der Biographie Jouhys und seiner theoretischen Arbeit an der Goethe-Universität:

• Soziologie, Politologie und Psychologie waren für Jouhy die Grundwissenschaften gebildeter Pädagoginnen und Pädagogen.

• Kernpunkte seiner emanzipatorischen Pädagogik richteten sich gegen Überwältigung; ihm ging es dagegen um eine Stärkung des Selbstbewusstseins durch Ermutigung und Zweifel.

• Jouhy solidarisierte sich mit den »Verdammten dieser Erde« und erarbeitete und diskutierte Grundfragen einer »Pädagogik: Dritte Welt«.


Über den Autor:

Benjamin Ortmeyer, Jg. 1952, ist apl. Professor an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1996 erhielt er für seine Arbeit den Heinz-Galinski-Preis der Jüdischen Gemeinde Berlin. Er leitet die Forschungsstelle NS-Pädagogik an der Goethe-Universität.