Der »spatial turn« in der deutschen Geschichte.

Die deutsche Geschichtsschreibung hat in den letzten Jahrzehnten einen spezifischen »spatial turn« erfahren. Insbesondere haben Historikerinnen und Historiker dabei die Funktion von Rassenideologie und (»Lebens«-)Raum im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg analysiert. Später geriet auch die Nachkriegszeit in den Fokus, in der auch die Ideologien und Logiken des Kalten Kriegs in den Blick rückten. Die Beiträgerinnen und Beiträger des Bandes vereinen die Themen Raum, Ort, Grenzen, Landschaften, Territorialisierung, Umweltgeschichte und Stadtgeschichte. So arbeiten sie heraus, wie die verschiedenen Weltanschauungen und Ideen in der Moderne Deutschland geformt und umgeformt haben.

Aus dem Inhalt:
Ulrike Jureit: »Leerer Raum«: Kartographie und die Wahrnehmung kolonialer Räume
Andrea Rottmann: Gefährdete Geselligkeit. Queere Kneipen in West-Berlin zwischen Überschwang, Überwachung und Überfall, 1945-1970
Sarah Wobick-Segev: Between Homes and Heimat: The spatial worlds of the staff and students at the Herrlingen Landschulheim, 1934-1939