Deutschsprachige Literatur jüdischer Autor*innen in Palästina/Israel galt lange als Schwanengesang der ‚deutsch-jüdischen Symbiose‘. Dieses Buch nimmt eine neue Perspektive ein, sieht sie als Teil des „Jewish literary complex“ (Dan Miron) und fragt nach ihrer Beziehung zum hebräischen Literaturbetrieb. Basierend auf umfangreichen Archivrecherchen sucht die Studie drei deutsch-hebräische Konstellationen auf: in der Anthologie, in der Übersetzung und in der variantenreichen Erzählung der Einwanderung. Die untersuchten Texte (u.a. von Max Brod, M. Y. Ben-Gavriêl, Josef Kastein, Baruch Kurzweil und Amos Oz) erweisen sich dabei als kritische Auseinandersetzung mit dem „zionistischen Masternarrativ“ (Gershon Shaked)  von der sozialen und kulturellen Erlösung des jüdischen Volkes im Gelobten Land.