2006 wäre der Schöpfer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, 150 Jahre alt geworden. Anlass genug, ihm und seiner Erfindung ein ungewöhnliches Projekt zu widmen.

Das Begleitbuch zur Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin beleuchtet kurzweilig und pointiert die Gegenwart der Psychoanalyse aus unterschiedlichen Perspektiven.
Im Mittelpunkt des Buches stehen zentrale psychoanalytische Grundbegriffe wie Perversion, Psychose und Phobie. Ob Bohrer, Blumenstrauß oder Badewanne – die alltägliche Dingwelt aus Freuds berühmtesten Fallgeschichten macht die Begriffe auf verblüffende Weise anschaulich und verständlich.

Flankiert werden die Grundbegriffe von Beiträgen international bekannter Wissenschaftler. Der Psychoanalytiker Peter Widmer geht der Rolle der Stimme in der Psychoanalyse nach; der Historiker Eli Zaretsky untersucht den Einfluss der Psychoanalyse auf die jüdische Geschichte; die Filmwissenschaftlerin Gertrud Koch verfolgt die Darstellung der Psychoanalyse im Kino; der Psychoanalytiker Karl-Josef Pazzini reflektiert die Rolle eines fehlenden Dings – in der Psychoanalyse und im Museum. Ein Stammbaum, den es in dieser Vollständigkeit bislang nicht gab, informiert über das Schicksal der Familie Freud.

Eingeleitet wird der Band von einem Essai der Ausstellungskuratoren, der sich mit der analytischen Behandlungssituation – Sessel und Couch – und dem in ihr institutionalisierten Raum von Liebe und Gesetz beschäftigt.

Dem Katalog liegt eine CD mit einem experimentellen Hörspiel zu Freuds Leben bei samt den dazu gehörigen Bildern aus der Ausstellung.