Das Werk des russisch-jüdischen Malers Issachar Ryback (1897–1935) war geprägt durch die jüdische Renaissance in Russland und weist signifikante Unterschiede in den verschiedenen Phasen seines Schaffens auf. Stationen seines Lebens waren Kiew, Moskau, Berlin, die Sowjetunion und schließlich Paris.
Sein Frühwerk entstand im Kontext der „Kultur-Lige“, einem säkularen jüdischen Kulturbund in Kiew, deren Künstler den Versuch unternahmen, eine nationale jüdische Kunst zu schaffen, indem sie Motive alter jüdischer Volkskunst mit modernen Strömungen wie dem Kubismus und dem Futurismus zu verbinden suchten.
Von 1921 bis 1924 weilte Ryback in Berlin, wo er seine erste Einzelausstellung hatte und sich u.a. an Ausstellungen der Novembergruppe beteiligte.
Während seines anschließenden einjährigen Aufenthaltes in der Sowjetunion ließ er den Kubismus hinter sich und entwickelte eine naturalistischere Darstellungsweise.
Auch wenn neue Motive im Stil eines romantischen Realismus sein Œuvre in Paris erweiterten, hielt er bis zu seinem Lebensende an der Darstellung jüdischen Lebens fest.