Gibt es einen „neuen Antisemitismus“ in Europas Demokratien?
Entgegen dem Trend der Nachkriegsentwicklung verweisen empirische Erhebungen auf eine Zunahme antisemitischer Vorurteile
auch bei jungen Menschen. Und es lässt sich eine immer größere
Bereitschaft belegen, antijüdische Ressentiments öffentlich zu
äußern. Zudem ist die Zahl antisemitischer Straftaten seit der
Jahrtausendwende in fast ganz Europa gestiegen.
Der Band versucht diesem Phänomen auf den Grund zu gehen.
Er versammelt ein breites Spektrum internationaler Politik- und
Sozialwissenschaftler, die das Problem in zwölf Länderstudien
sowie in vergleichenden Untersuchungen erstmals im europäischen
Kontext analysieren. Die vorliegenden Befunde liefern ein umfassendes Bild von Form und Ausmaß des Antisemitismus in Europa. Sie zeigen, dass sich antijüdische Feindbilder einerseits als erstaunlich beharrlich erwiesen und andererseits in jüngster Zeit neue Schübe erhalten haben.