Ist die Türkei ein Beispiel für die gelungene Verbindung von Islam und Demokratie? Antworten von Intellektuellen aus der Türkei, dem arabischen Raum und Deutschland vor dem Hintergrund einer möglichen Aufnahme der Türkei in die EU.

Meinungsäußerungen zum Thema »Türkei und Demokratie« sind eine heikle Angelegenheit, wie die mediale Debatte um den letztjährigen Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels zeigte. Galt Orhan Pamuk seit seinen Äußerungen zur Verfolgung der Armenier als der aufrechte, mutige Intellektuelle, so wurde er von der FAZ, kaum daß er seine Aussagen modifiziert hatte, als allzu patriotischer Windbeutel »enttarnt«. Der »gute Türke« muß - so hat es den Anschein - zuallererst europafreundlich und skeptisch gegenüber der eigenen Regierung sein.

Eine Publikation des Hauses der Kulturen der Welt und der Kulturstiftung des Bundes

Inhalt:
Tülin Bumin: Der Schleier und der Paradigmenwechsel im westlichen Liberalismus
Ilber Ortayli: Der Islam und die Identitäten der Türken
Hrant Dink: Laizismus, Fundamentalismus und die Macht der EU
Günter Seufert und Zafer ¸Senocak: Ein Briefwechsel
Jürgen Gottschlich: Die AKP zwischen Aufbruch und roll back
Cem Özdemir: Über das Verhältnis von Militär und Politik in der Türkei
Michel Kilo: Die Türkei aus arabischer Sicht
Ceyda Aka¸s: Eine Gebrauchsanweisung der türkischen Kunst in 9 Punkten
Ali Akay: Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst in der Türkei
Seçil Yersel: Willkommen in Istanbul. Porträt einer »gastfreundlichen« Stadt
Orhan Pamuk: Europa, Türkei und die Bedeutung des Romans