Die in diesem Band zusammengetragenen Beiträge spiegeln nicht nur die berufliche und inhaltliche Vielfältigkeit von Martha Keil, die mit der Festschrift geehrt wird, vom Mittelalter bis nahezu in die Gegenwart wider. Das inhaltliche Spektrum macht vor allem deutlich, wie umfangreich jüdische Geschichte zu sehen und wie verstrickt sie mit unterschiedlichsten Themenbereichen ist.
So streckt sich der Bogen vom Frühmittelalter über die Neuzeit und zeithistorische Fragestellungen bis zu gegenwärtigen Diskursen zum gesellschaftlichen Gedenken. In den einzelnen Beiträgen wird zahlreichen Aspekten jüdischer Geschichte und Kultur Rechnung getragen, so der Judenfeindschaft und dem Antisemitismus, der wirtschaftlichen Tätigkeit und Berufsausübung, der Rechtsstellung, der Konversion, dem Alltagsleben, der Stellung jüdischer Frauen, den Memoria und der Gedenkkultur, der Verfolgung und Vertreibung, Flucht und Emigration, der Erinnerung und dem individuellen wie gesellschaftlichen Umgang damit.
Der „rote Faden“ dieses Buches ist die jüdische Geschichte, denn: „Mir ist es wichtig, begreifbar zu machen, dass die jüdische Geschichte ein integraler Bestandteil der Geschichte ist“, wie Martha Keil in einem Interview festhielt. Die Beiträge zeigen in ihrer Vielfältigkeit, dass jüdische Geschichte kein Sonderforschungsfach ist, sondern immer im Zusammenhang mit den allgemeinen historischen Entwicklungen zu sehen und zu interpretieren ist.