Ivan Franko, einer der Gründungsväter der modernen ukrainischen Literatur, zeigt sich in seinem mehrsprachigen Schaffen durchaus ambivalent gegenüber der jüdischen Frage. In seinem literarischen und publizistischen Werk finden sich sowohl philosemitische als auch antisemitische Passagen. Die Beiträger in diesem Band gehen der Frage nach, wie sich diese Ambivalenz in Frankos Werk abbildet bzw. welchen Wandlungen sie unterlegen war. Sie versuchen, Frankos Äußerungen – sowohl in seinen literarischen Texten als auch in seinen publizistischen Stellungnahmen zu aktuellen Fragen – historisch und kulturgeschichtlich zu kontextualisieren.