Wien um 1900: Wissenschaft und Forschung werden von zahlreichen jüdischen Protagonisten vorangetrieben. Auch erste Wissenschaftlerinnen erkämpfen sich den Weg ins akademische Feld. Ihre Projekte und ihre Erfolge, darunter Nobelpreise, sind heute im akademischen Bewusstsein verankert. Weniger bekannt ist, dass die Universität ab den 1880er Jahren zu einer permanenten Gefahrenzone für Juden wird. Die zunehmende Gewalt sowie die vielen, insbesondere ab 1918, verweigerten Professuren führen bereits vor dem »Anschluss« 1938 zu einem Braindrain aus dem Wissenschaftsstandort Wien.Der Band erscheint zur Ausstellung »Die Universität. Eine Kampfzone« im Jüdischen Museum Wien. Anlässlich des 650. Jubiläums der Universität Wien ermöglicht er erstmals einen Überblick über die Beziehungsgeschichte zwischen Jüdinnen, Juden und den Wiener Universitäten zwischen dem ausgehenden Mittelalter und der Gegenwart. Neben zahlreichen Abbildungen vermitteln Erinnerungen und Berichte aus jüdischen Zeitungen eine Innensicht auf dieses von Gewalt geprägte Kapitel der Geschichte Wiens.