In den Jahren nach der Islamischen Revolution im Iran 1979 wurden Juden über geheime
Wege aus dem Land geschleust. Wien wurde für die meisten von ihnen zur Transitstation
auf ihrem Weg in die USA oder nach Israel. Ihre religiöse Anlaufstelle war die Synagoge
in der Großen Schiffgasse 8 in 1020 Wien, auch bekannt als „Schiffschul“. Der dort
wirkende Rabbiner Schmuel Ernst Pressburger und sein Sohn Michoel Pressburger
nahmen sich dem Schicksal dieser verfolgten und vertriebenen iranischen Juden an. Sie
gaben ihnen vor ihrer geplanten Weiterreise ein kurzzeitiges Gefühl von Heimat und
Geborgenheit. Die „Schiffschul“ wurde so zu einem Ort der Nächstenliebe und
Wohltätigkeit. Die Fotografin Christine de Grancy bekam in den Jahren 1991 bis 1993
Zugang zu dieser verborgenen und atemberaubenden Welt und dokumentierte hier das
Leben der iranischen Juden in Wien.