• Soham Al-Suadi (Hrsg.)

Vom Anti-Judaismus zum Anti-Israelismus

Der Wandel der Judenfeindschaft in theologisch-kirchlichen Diskursen
Mehr aus der Reihe: Judentum und Christentum
  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • Seiten: 322
  • Sprache: Deutsch




Judenfeindschaft artikuliert sich sehr unterschiedlich. In den letzten Jahrzehnten ist eine Verschiebung von antijudaistischen zu antiisraelischen Diskursen zu beobachten, die gesellschaftlich erschreckend weit akzeptiert werden und nicht selten in einer judenfeindlichen Interpretation der neutestamentlichen Texte wurzeln. Ekkehard W. Stegemann und Wolfgang Stegemann machen seit vielen Jahren aufmerksam auf Judenfeindschaft und deren Deutungsmuster, die sich stets wandeln. Aspekte des Antijudaismus im Neuen Testament, Judenfeindschaft im frühen Christentum, aber auch das Verhältnis von Kirche und Israel als christliches Identitätsproblem gehören zu den Themen, die sie seit über 30 Jahren benennen.

  • Deckblatt
    1
    -
    3
  • Titelseite
    4
    -
    4
  • Impressum
    5
    -
    5
  • Inhalt
    6
    -
    7
  • Vorwort
    8
    -
    9
  • Einleitung
    10
    -
    21
  • +
    Aspekte des Antijudaismus im Neuen Testament
    22
    -
    37

    • 1 Antijüdische Äußerungen begegnen im NT als negative Identifizierung eines Verhaltens, das in Wahrheit an den christlichen Adressaten der neutestamentlichen Schrift selbst kritisiert wird
      25
      -
      26
    • 2 Antijudaismus als Ausdruck eines christlichen Legitimationsinteresses
      27
      -
      29
    • 3 In der geschichtstheologischen Konzeption des Matthäusevangeliums wird das ablehnende Verhalten Israels gegen Jesus Christus zu einem negativen Mythos
      29
      -
      37
  • +
    Die Evangelischen Kirchen und das Judentum seit 1945
    38
    -
    59

    • 1 Verschweigen und Verkennung der gestellten Probleme (1945–1950)
      39
      -
      42
    • +
      2 Entdeckung der Bedeutung der christlichen Judenfeindschaft (1960–1979)
      43
      -
      52

      • 2.1 Äußere Anlässe
        43
        -
        43
      • +
        2.2 Christliche Judenfeindschaft im Horizont der Schuldfrage
        44
        -
        46

        • 2.2.1 Die Dimension der christlichen Judenfeindschaft im Horizont der Schuldfrage
          43
          -
          46
      • +
        2.3 Christliche Judenfeindschaft im Horizont der Theologie
        47
        -
        52

        • 2.3.1 Die Kontroverse Flusser-Wilckens (1974)
          47
          -
          49
        • 2.3.2 Christliche Judenfeindschaft als „linke Hand der Christologie“ (R. Ruether)
          49
          -
          52
    • +
      3 Haschoah als Wendepunkt christlicher Theologie
      53
      -
      59

      • 3.1 Christliche Mitverantwortung und Schuld am Holocaust
        53
        -
        54
      • 3.2 Christologische Aussagen der Erklärungen
        54
        -
        59
  • +
    Das Verhältnis Rudolf Bultmanns zum Judentum
    60
    -
    81

    • +
      1 „Im grundlegend Menschlichen konnte man sich einfach auf Bultmann verlassen“ (Hans Jonas)
      62
      -
      66

      • 1.1 Persönliche Integrität
        62
        -
        62
      • 1.2 Mitgliedschaft in der Bekennenden Kirche
        63
        -
        65
      • 1.3 Zaghaftes Schuldbekenntnis
        65
        -
        66
    • +
      2 Die „jüdische Gesetzlichkeit“ Bultmanns Zerrbild vom antiken Judentum
      67
      -
      70

      • 2.1 „Israel ist tot; Gottes Gericht hat es vernichtet“
        67
        -
        68
      • 2.2 Das Dekadenzgemälde der „jüdischen Gesetzlichkeit“
        68
        -
        70
    • +
      3 Der jüdische Glaube als das negative Gegenstück zum christlichen und Repräsentant eines uneigentlichen Existenzverständnisses
      71
      -
      75

      • 3.1 Jesus löst die „innere Widersprüchlichkeit“ des Judentums: Liebe statt „Gesetzlichkeit“
        71
        -
        72
      • 3.2 Paulus überwindet die jüdische Religion der„Selbstrechtfertigung“: Gnade statt Leistung
        73
        -
        73
      • 3.3 Der jüdische Glaube als Ausdruck einesfalschen Existenzverständnisses
        73
        -
        75
    • +
      4 Pathologie des strukturell-theologischen Antijudaismus
      76
      -
      81

      • 4.1 Am Anfang das historische Zerrbild – am Ende die religiöseund existenzielle Insuffizienz
        76
        -
        77
      • 4.2 Strukturell-theologischer Antijudaismus
        77
        -
        81
  • +
    Die Stellung Martin Luthers und der Evangelischen Christen zum Judentum
    82
    -
    101

    • I
      82
      -
      88
    • II
      89
      -
      97
    • III
      97
      -
      101
  • +
    König Israels, nicht König der Juden?
    102
    -
    119

    • Vorbemerkungen
      102
      -
      102
    • +
      I Der Königstitel bei Johannes
      103
      -
      109

      • 1 Der Königstitel in der Passionsgeschichte
        103
        -
        105
      • 2 Der Königstitel in der Einzugsgeschichte
        106
        -
        107
      • 3 Das Bekenntnis des Nathanael
        108
        -
        108
      • 4 Der Königstitel in der Speisungsgeschichte
        108
        -
        109
    • +
      II Das Verhältnis des Johannesevangeliums zu dem „apokalyptischen“ und dem „weisheitlichen“ „Königs(herrschaft)“-Diskurs
      110
      -
      119

      • 1 Apokalyptische und weisheitliche Königstradition
        110
        -
        115
      • 2 Historisch-soziale Hintergründe
        115
        -
        119
  • +
    Jesus als Messias in der Theologie des Lukas
    120
    -
    141

    • I Problematisches Bekenntnis
      120
      -
      123
    • +
      II Jesus als Messias und endzeitlicher König in der lukanischen Christologie
      124
      -
      137

      • 1 Das messianische Klima im Lukasevangelium
        125
        -
        125
      • 2 Jesus als König der Juden im Lukasevangelium
        126
        -
        126
      • 3 Jesus als „Gesalbter des Herrn“ bei Lukas
        127
        -
        128
      • 4 Israels Katastrophe als hermeneutischer Schlüssel zur lukanischen Messiaskonzeption
        129
        -
        129
      • 5 Jesu Leiden begründet Zweifel an seiner Messianität
        130
        -
        131
      • 6 Die lukanische Korrektur des Zeitpunktes für die Aufrichtung der Königsherrschaft
        132
        -
        132
      • 7 Das Schicksal Israels
        133
        -
        134
      • 8 Das Heil der Heiden
        134
        -
        137
    • III Abschließende Bemerkungen
      137
      -
      141
  • +
    Der Jude Jesus und der Glaube der Christen
    142
    -
    153

    • 1 Jüdische Versöhnung mit dem Juden Jesus von Nazareth
      142
      -
      143
    • II Das Desiderat einer christlichen Versöhnung mit dem Judesein Jesu von Nazareth
      144
      -
      147
    • III Jesus im Glauben der Christen
      147
      -
      153
  • +
    Theologie zwischen Antisemitismuskritik und alten Vorurteilen
    154
    -
    173

    • I Einleitung
      154
      -
      154
    • II Antisemitismuskritik im Christentum
      155
      -
      156
    • III Judenfeindschaft als Antijudaismus und Antisemitismus
      157
      -
      157
    • IV Die Entstehung des christlich-jüdischen Antagonismus
      158
      -
      159
    • V Die Ausbildung einer transethnischen (universalen) Identität im Christentum
      160
      -
      161
    • VI Sicherstellung des christlichen Anspruchs durch Kanonisierung und Hermeneutik
      162
      -
      164
    • VII Die Inversion des Antijudaismus
      165
      -
      168
    • VIII Christliche Theologie ohne Antisemitismus: Prolegomena
      168
      -
      173
  • +
    Am Anfang war die Unterscheidung
    174
    -
    187

    • Einleitung
      174
      -
      173
    • I Auseinandergehen der Wege
      174
      -
      176
    • II Transformation jüdischer Traditionen
      177
      -
      178
    • III Der partikulare Universalismus des Paulus
      179
      -
      180
    • IV Deklaration oder Wirklichkeit?
      181
      -
      182
    • +
      V Transformation der Körper
      183
      -
      186

      • 1 „nicht männlich und weiblich“ (Gal 3,28c)
        183
        -
        184
      • 2 „nicht Jude noch Grieche“ (Gal 3,28a)
        184
        -
        186
    • Schluss
      186
      -
      187
  • +
    Israel in Barths Erwählungslehre
    188
    -
    211

    • 1 Einleitung
      188
      -
      191
    • 2 Barth verschiebt das Ziel der Argumentation von Israels Teilhabe an der endzeitlichen Erlösung zur Teilhabe an der geschichtlichen Kirche
      192
      -
      194
    • 3 Barth verschiebt die kontextuelle Stellung des Argumentationsgefälles in Röm 9–11
      195
      -
      197
    • 4 Barth erklärt zum Rätsel, was für Paulus die Enthüllung der „Taktik“ des Erlösungshandelns Gottes ist
      198
      -
      199
    • +
      5 Barth trägt Anschuldigungsstereotypen gegen Juden aus antijüdischer Tradition in die Auslegung ein
      200
      -
      203

      • 5.1 Die „renitente Synagoge“
        201
        -
        200
      • 5.2 Das an Christus schuldig gewordene undsündige Volk der Juden
        201
        -
        202
      • 5.3 Die Juden übertreten ihr Gesetz, weil sie nicht anJesus Christus glauben
        202
        -
        203
    • 6 Die Kritik der elenden antijüdischen Geschichte des Christentums ist theologisch zu reflektieren
      204
      -
      205
    • 7 Finitum incapax infiniti
      205
      -
      211
  • +
    Lief am Anfang etwas falsch?
    212
    -
    225

    • 1 Gab es am Anfang eine Geburt in Sünden?
      212
      -
      213
    • 2 Kritik des essenzialistischen Denkens
      214
      -
      214
    • 3 Plädoyer für ein Diskursmodell
      215
      -
      216
    • 4 Die Entstehung des Christentums als Entstehung einer neuen kollektiven Identität – neben Juden und Griechen
      217
      -
      222
    • 5 Ein Fazit
      222
      -
      225
  • +
    Wie „christlich“ ist das Judentum?
    226
    -
    247

    • 1 Wie „christlich“ ist das Judentum?
      226
      -
      228
    • 2 Die Konstruktion des Judentums als Religion
      229
      -
      231
    • 3 Religion versus Volk – Kritik an der ethnischen Identität des Judentums
      232
      -
      235
    • 4 Eine antijüdische Gleichung: X – Judentum = Christentum
      236
      -
      239
    • 5 Zur Kritik essenzieller Konstruktionen des Judentums
      240
      -
      245
    • 6 Diskursmacht und Konstruktion des Anderen
      245
      -
      247
  • +
    Von Ambivalenz zur Feindschaft
    248
    -
    271

    • 1 Im Spannungsfeld des Nahostkonflikts von Anfang an parteiisch gegen Israel
      248
      -
      251
    • 2 Von theologischen Clowns und politischen Gestaltern im ÖRK
      252
      -
      258
    • 3 Israelfeindliche Verlautbarungen
      259
      -
      262
    • 4 Reaktionen von jüdischer Seite
      263
      -
      264
    • 5 Die Erklärung von Beirut 2013 – bisheriger Höhepunkt der feindlichen Politik des ÖRK gegenüber Israel
      264
      -
      271
  • +
    Hat der Apostel Paulus eine rabbinische Ausbildung in Jerusalem erhalten?
    272
    -
    287

    • Einleitung
      272
      -
      273
    • 1 Kleiner Überblick über die Verwendung des Wortes rabbi (rabbouni) im Neuen Testament
      274
      -
      278
    • +
      2 Apostelgeschichte 22,1–3
      279
      -
      281

      • 2.1 Übersetzung
        279
        -
        278
      • 2.2 Die kontextuelle Situation
        279
        -
        280
      • 2.3 Was ist der Zweck dieses Abschnitts der Verteidigungsrede?
        280
        -
        281
    • +
      3 Was geht aus Apg 22,1–3 über den „vor-christlichen“ Paulus hervor?
      282
      -
      287

      • 3.1 Paulus bezeichnet sich nicht nur als Juden im religiösen Sinne, sondern als Mitglied des jüdischen Volkes
        282
        -
        282
      • 3.2 Wohin gehört das Satzfragment „zu Füßen (para tous podas) Gamaliels“?
        283
        -
        284
      • 3.3 „zu Füßen von“ – geht es um eine Schüler-Lehrer-Beziehung?
        284
        -
        287
  • +
    „Und Jakob zog seine Füße auf das Bett zurück und verschied“
    288
    -
    307

    • I Abschied nehmen auch die Sterbenden
      288
      -
      289
    • +
      II „Wie standhaft und edel er endete“: Sokrates und seine Nachahmer
      290
      -
      298

      • 1 Sokrates
        290
        -
        292
      • 2 Seneca und Thrasea – und Cyprian
        293
        -
        294
      • 3 Eleazar – ein jüdischer Märtyrer in philosophischer Tradition
        295
        -
        296
      • 4 Augustus – „das rechte Gegenstück zum sterbenden Sokrates“ (Nietzsche)?
        296
        -
        298
    • +
      III Abschiedsszenen in der Hebräischen Bibel und in jüdischen Schriften
      299
      -
      302

      • 1 Jakobs Abschied (Gen 47–50)
        299
        -
        300
      • 2 Deborahs Abschiedsrede im Liber Antiquitatum Biblicarum (LAB 33)
        300
        -
        302
    • IV Die Sterbeszene und das letzte Wort Jesu nach dem Markusevangelium
      302
      -
      307
  • +
    Die Evangelien als jüdische Texte
    308
    -
    317

    • 1 Boyarin: Die jüdischen Evangelien und ihre jüdische Christologie
      308
      -
      312
    • 2 Kritische Reaktion von Peter Schäfer
      313
      -
      314
    • 3 Ein vergleichbarer Ansatz aus christlicher Perspektive
      314
      -
      317
  • Thematisches Schriftenverzeichnis
    318
    -
    321
  • Nachweis der Erstveröffentlichungen
    322
    -
    323

Prof. Dr. Ekkehard W. Stegemann war Professor für Neues Testament an der Universität Basel. Prof. Dr. Wolfgang Stegemann war Professor für Neues Testament an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau. Prof. Dr. Soham Al-Suadi ist Professorin für Neues Testament an der Universität Rostock.