Jüdische Korrespondenz
Wochenblatt für jüdische Interessen
Organ für die Interessen des orthodoxen Judentums
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Herausgeber / Chefredakteur:
Jonas Kreppel, Joel Pollak.
Die Jüdische Korrespondenz erschien seit August 1915 in wöchentlichem Abstand in Wien und Bratislava mit einem Umfang von 4-8 Seiten; sie stellte
ihr Erscheinen im Oktober 1920 ein.
Programmatik
Jonas Kreppel (1874 - nach 1935), Regierungsrat, Ministerialsekretär im österreichischen
Bundeskanzleramt und Publizist, begründete die Jüdische Korrespondenz im Zusammenhang
seiner Tätigkeit für das Pressedepartment des Auswärtigen Amtes. Die wohl überwiegend vom
Herausgeber stammenden Artikel der wenige Seiten starken Hefte informierten vorrangig über
die Lage der jüdischen Bevölkerung in den osteuropäischen Kriegsgebieten.
Die Berichterstattung über die Greueltaten an den Juden Osteuropas unter polnischer bzw.
russischer Besatzung zeigt die propagandistische Tendenz, die Truppen der Mittelmächte als 'Befreier' hinzustellen.
Die Verhältnisse in Österreich werden als 'vorbildhaft' herausgestellt, Kaiser Franz Joseph
I. erscheint als Garant der Emanzipation, "unter dessen glorreichem Szepter die Juden
Österreich-Ungarns vollste Gleichberechtigung erhielten" und "sich als Juden und als
Menschen ausleben können" (Jg 1, Nr 1 [12.08.1915], S. 1).
Die propagandistische Ausrichtung des Blatts wurde in den beiden Nachkriegsjahrgängen 1919
und 1920 weitgehend aufgegeben. Als 'Organ für die Interessen des orthodoxen Judentums'
widmete sich die Zeitschrift nun vornehmlich der Berichterstattung über die
tradtionsorientierten jüdischen Gemeinden Restösterreichs und Osteuropas. Im Oktober 1920
wurde das Blatt in die Jüdische Presse integriert.
Quellenhinweis
Die Graphiken der Jüdischen Korrespondenz basieren auf den Originalvorlagen der
Zeitschrift an der Universitätsbibliothek Wien.
Für deren Bereitstellung sei dieser Institution freundlich gedankt.
Erschließung und Bestand
Der Bestand ist vollständig. |