Dr. Blochs Österreichische Wochenschrift
Centralorgan für die gesammten Interessen des Judenthums
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Herausgeber: Joseph Samuel Bloch
"Dr. Blochs Österreichische Wochenschrift" erschien zwischen 1884 und 1920 dem Titel
entsprechend jeweils wöchentlich.
Programmatik
Der Publizist und Politiker Joseph Samuel Bloch (1850-1923) zählte zu den profiliertesten
Streitern im Kampf gegen den zunehmenden Antisemitismus in Österreich-Ungarn, dessen
Repräsentanten der mehrmalige Reichratsabgeordnete wiederholt in aufsehenerregende
Beleidigungsprozesse verwickelte.
So erfolgte auch die Gründung der "Österreichischen Wochenschrift" ursprünglich in der
Absicht, mittels eines offensiv agierenden Organs die Judenfeinde in ihre Schranken zu
weisen.
Dabei richtete sich das Blatt unter seinem langjährigem Herausgeber vor allem gegen die
einflußreiche, offen antisemitische christlich-soziale Bewegung um Karl Lueger.
Einen weiteren Schwerpunkt der "Österreichischen Wochenschrift", die bald nach ihrer
Gründung zum offiziellen Organ der Wiener Kultusgemeinde wurde, bildete die oft sehr scharfe
Kritik am Zionismus, dessen Kolonisationspläne der orthodoxe Gelehrte Bloch zwar
grundsätzlich befürwortete, deren Führern er aber innenpolitisches Fehlverhalten bei der
Umsetzung ihres Programms vorwarf.
Quellenhinweis
Die Graphiken der "Österreichischen Wochenschrift" basieren auf den Originalvorlagen der
Zeitschrift an der Universitätsbibliothek Wien.
Für deren Bereitstellung sei dieser Institution freundlich gedankt. |