Österreichisch-ungarische Cantoren-Zeitung
Organ für die Gesammt-Interessen jüdischer CantorenCentral-Organ für die Interessen der
Cantoren und Cultus-Beamten
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Hg. von Jacob Bauer
Die Wiener "Österreichisch-ungarische Cantoren-Zeitung" erschien zwischen 1881 und 1903
zunächst selbständig in achttägigem, später zehntägigem Rhythmus.
1904 wurde das Blatt als Beilage in die Zeitschrift "Die Wahrheit" integriert und bis 1908
fortgeführt.
Programmatik
Der Kantor (hebr. Chasan) fungiert im Gottesdienst als Vorbeter sowie als Bevollmächtigter
des Synagogenvorstehers gegenüber den Gemeindemitgliedern. Ihm oblag ferner die Aufsicht
über die Synagoge, insbesondere die Torarollen, und die Pflege der Gemeinderäume. Der Kantor
war zudem als Gerichtsdiener und gelegentlich als Kinderlehrer tätig. Als 'Vorsänger' war er
für die poetisch-musikalische Ausgestaltung der Liturgie verantwortlich und genoß als
solcher oftmals hohes, überregionales Ansehen.
Die "Österreichisch-ungarische Cantoren-Zeitung" verstand sich als Berufsorgan, um "alle [...]Collegen, sowohl der österr.-ungarischen Monarchie, als auch des ganzen übrigen
Continentes und selbst jenseits des Ozeans, untereinander in ununterbrochenen Verkehr zu
bringen" (Jg 1, Nr 1, 30.12.1881). Das Blatt widmete sich insbesondere der nachhaltigen
Verbesserung der oft prekären wirtschaftlichen Lage des Kantors und bemühte sich um dessen
offizielle Anerkennung "als einer der ersten Cultusbeamten seiner Gemeinde" (ebd.).
Quellenhinweis
Die Graphiken der "Cantoren-Zeitung" basieren auf den Originalvorlagen der Zeitschrift an
der Universitätsbibliothek Wien.
Für deren Bereitstellung sei dieser Institution freundlich gedankt.
Erschließung und Bestand
Der Jahrgang 9 (1889) fehlt. |