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Der 1942 ermordete jüdische Autor und Zeichner Bruno Schulz wird zur literarischen Hauptfigur in Maxim Billers neuem Buch und zum Seismographen künftiger Katastrophen. Biller nimmt seine Leser mit auf die Reise in das ostpolnische Städtchen Drohobycz, in die Welt des Bruno Schulz und in das Jahr 1938. Er führt uns in einen Keller, in dem Bruno Schulz, der seinen Lebensunterhalt als Kunstlehrer verdient, aber vom literarischen Durchbruch in Europa träumt, am Schreibtisch seines Vaters einen Brief an Thomas Mann schreibt. Seine Hoffnung ist es, durch die Unterstützung des weltberühmten Schriftstellers im Ausland veröffentlicht zu werden und damit auch die Möglichkeit zu bekommen, Polen endlich zu verlassen. Denn die Zeichen des drohenden Unheils sind unübersehbar, sie rauben Bruno Schulz den Schlaf und nähren seinen ständigen Begleiter, die Angst. Im Kopf von Bruno Schulz entsteht eine apokalyptische Vision, die vorwegnimmt, was sich wenig später im besetzten Polen tatsächlich vollziehen wird. „Thomas Mann in der Gaskammer ist der Höhepunkt einer präzise und klug konstruierten Erzählung, die ebenso sinnlich ist wie aufwühlend. Biller schreibt mit einer selbstverständlichen, unaufdringlichen Eleganz, mit der sich kein anderer der deutschsprachigen Schriftsteller seiner Generation messen kann. Seine Novelle erreicht weltliterarisches Niveau“ (Spiegel)