Einschränkung Ihrer Suchanfrage auf den Bestand einer Bibliothek
Festlegung des Sortierkriteriums der Treffermenge
Die unscharfe Suche berücksichtigt auch Schreibfehler oder -varianten bei Ihrer Suche!
* Suchen (und) = ein Suchauftrag mit 2 oder mehr Suchbegriffen findet Titel, die alle Suchbegriffe enthalten. * Suchen (oder) = ein Suchauftrag mit 2 oder mehr Suchbegriffen zeigt alle Titel, die mindestens einen der Suchbegriffe enthalten * Mit Index blättern erhalten Sie eine alphabetisch sortierte Liste aller Begriffe, die wie Ihr Suchbegriff beginnen. * Nach einem Suchauftrag können Sie die Ergebnisse auch erweitern, eingrenzen oder neu sortieren.
zur Hilfe zum gewählten Suchschlüssel, bitte klicken
Die Kafka-Studie des bekannten englischen Historikers eröffnet mit dem Nachweis von Kafkas unterdrückten homoerotischen und pädophilen Neigungen einen verblüffend neuen Zugang zum Rätselwerk des Pragers Dichters. (Ronald Schneider)
Saul Friedländer ist kein Germanist, sondern Historiker, aber auch ein lebenslang faszinierter Leser Kafkas, dazu (wie Kafka) ein in Prag geborener Jude und ein genauer Kenner der deutsch-jüdischen Geschichte ("Das Dritte Reich und die Juden", zuletzt BA 12/10). Der Zugang, den sein biografischer Essay zum Rätselwerk Kafkas eröffnet, ist allerdings kein historischer, sondern ein psychologischer. Kafkas Kernproblem und Triebkraft seines literarischen Schaffens waren danach seine homoerotischen und pädophilen Neigungen sowie die Schuldgefühle, die solche Begehrlichkeiten und Fantasien in ihm auslösten. Diese These kann Friedländer mit vielen Zitaten, vor allem aus Kafkas Tagebüchern, verblüffend plausibel machen. Wenn er dann aber, im 2. Teil des Essays, diese unterdrückte sexuelle Fixierung zum Schlüssel seines Werkverständnisses macht, ist das schon weit weniger überzeugend. Trotz dieses Einwandes kann sich die gut lesbare, kenntnisreiche und überaus anregende Kafka-Studie in der Flut der Sekundärliteratur zu Kafka gut behaupten. Freundliche Rezensionen werden für zusätzliche Nachfrage sorgen. (3) (Ronald Schneider)