Inhalt: | Diese Gesamtdarstellung untersucht die Geschichte der jüdischen Minderheit im Flächenland Schleswig-Holstein in der Zeit vom beginnenden 17. Jahrhundert bis in die Frühphase der Bundesrepublik. (S. Gülck) Diese Gesamtdarstellung setzt Maßstäbe, denn erstmalig wird hier der Versuch unternommen, die Bedingungen und Ausprägungen jüdischer Existenz in einem primär ländlich strukturierten und damit abseits der großstädtischen Zentren gelegenen Flächenstaat durch einen innerregionalen Vergleich umfassend darzustellen. Untersucht werden Strukturen jüdischen Lebens, also sowohl die jüdischen Gemeinden, Verbände und Vereine als auch die jüdischen Familien, ihre Freundes- und Bekanntenkreise. Besonderes Gewicht wird auf das Verhältnis zwischen den alteingesessenen deutschen und den seit den 1890er Jahren eingewanderten osteuropäischen Juden gelegt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Beziehungen zwischen jüdischer Minderheit und nichtjüdischer Mehrheitsgesellschaft. Der Betrachtungszeitraum reicht vom beginnenden 17. Jh. bis in die Frühphase der Bundesrepublik Deutschland. Im Mittelpunkt stehen die Jahre von 1918 bis 1945. Die Studie basiert auf einer Vielzahl neu erschlossener Quellen aus deutschen, amerikanischen und israelischen Archiven, außerdem auf 80 Interviews mit jüdischen ehemaligen Schleswig-Holsteinern sowie Dokumenten aus Privatbesitz. (Verlagstext, teilw. gekürzt) Bei aller wissenschaftlichen Ausrichtung (z.B. umfasst der Apparat fast 1/3 des Umfangs) ist die Darstellung auch für ein nicht wissenschaftlich orientierte Publikum lesbar und interessant. Sollte zumindest in größeren ÖBs seinen Platz haben. (S. Gülck) |