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Der in London lehrende Historiker untersucht die Propagandapolitik des nationalsozialistischen Regimes zur Judenverfolgung und ihre Resonanz bei der Bevölkerung. (Engelbrecht Boese)
Auf der Grundlage einer intensiven Archivauswertung, die Propagandamaterial, Stimmungsberichte, private Dokumente und andere Quellen umfasst, untersucht der in London lehrende, durch zahlreiche einschlägige Veröffentlichungen bekannte Historiker (vgl. BA 1/99, BA 12/01) die nationalsozalistische Informationspolitik und ihre Wirkung auf die Bevölkerung. In seiner vielbeachteten, auch auf die "Spiegel"-Bestsellerliste gelangten Studie zeichnet Longerich zunächst die durchaus ambivalente Propaganda des Regimes nach, die einerseits den Vernichtungswillen gegenüber der jüdischen Bevölkerung bekundete, andererseits aber konkrete antijüdische Aktionen eher verschleierte. Longerichs eigentliches Thema ist jedoch die von D. Goldhagen (BA 10/96; Taschenbuch: BA 2/01) aufgeworfene Frage des Antisemitismus der Bevölkerung, bei der er, der Forschungsentwicklung folgend, zu deutlich differenzierteren Ergebnissen kommt. Sorgfältig gearbeitete, gut lesbare wissenschaftliche Studie für einen breiteren, historisch vorgebildeten Leserkreis. Literaturverzeichnis, Personenregister
