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"Die Mehrheit der Beiträge des vorliegenden Bandes war für ein Colloquium konzipiert, das aus Anlass meines [gemeint: Insa Eschebach] Abschiedes aus dem Amt der Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten im Spätsommer 2020 vor Ort hätte stattfinden sollen. Der Corona-Lockdown verhinderte das, und auch die Drucklegung der Texte verzögerte sich aus diesem Grund." (S. 29)
Akte öffentlichen Gedenkens, die sich den Verfolgten des NS-Regimes widmen, sind in einem Wandel begriffen. Dominierte nach 1945 lange Zeit die Formensprache des nationalen Totenkults, ist seit Ende des 20. Jahrhunderts eine Pluralisierung der Narrative, verbunden mit neuen Formen öffentlichen Gedenkens, zu beobachten. „Memory activism“, identitätspolitische Vergangenheitsbezüge wie auch die Digitalisierung stellen die Praxis öffentlichen Gedenkens vor neue Herausforderungen. Die Beiträge des Bandes thematisieren die Traditionen, Funktionen und Bedeutungen kommemorativer Praktiken. Diskutiert werden nicht zuletzt aktuelle Konfliktkonstellationen, die sich aus Erinnerungskonkurrenzen verschiedener nationaler, sozialer und politischer Gruppen ergeben.