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In diesem Band zeigt sich die lyrische Szene Israels sehr zeitgenössisch-aktuell, aufgeschlossen und kampfeslustig, Ich-stark und träumerisch. Kann man »Freundschaft schließen mit der Wirklichkeit«, wie Hedva Harechavi mit leicht ironischem Unterton fordert, wenn die Wirklichkeit so beschaffen ist? Mit dabei Adi Wolfson, der als erster Dichter in der hebräischen Literatur Geschlechtsumwandlung und Transidentität thematisierte, und Shimon Adaf, der schreibt: »Mit dem Stängel einer Chrysantheme zerstöre ich Großisrael«; außerdem der elegische Amir Eshel und Ayana Erdal, die rät: »immer unzufrieden bleiben«. Die Dichterin Ayat Abou Shmeiss schreibt auf Arabisch und auf Hebräisch, sie fühlt eine »Felsin in meinem Nacken«. Das Gute in den Dingen ist das Gute in den Worten, auf Hebräisch sind beide Begriffe homonym. Diese Anthologie gibt einen Einblick in die zeitgenössische Szene Israels. Übersetzt von namhaften Lyrikern – nach Interlinearversionen von Jan Kühne. Mit Gedichten von Shimon Adaf, Ayana Erdal, Amir Eshel, Hedva Harechavi, Ayat Abou Shmeiss und Adi Wolfson. Übersetzt von Mirko Bonné, Yevgeniy Breyger, Mara-Daria Cojocaru, Maren Kames, Steffen Popp und Anja Utler.