Inhalt: | Joel König, eigentlich Ezra Ben Gershom, Jahrgang 1922, berichtet von seiner Jugend in Deutschland bis zum Jahr 1943. Die Schilderung der Kindheit, des jüdischen Familienlebens, des Lebens im Jugend-Vorbereitungslager für Palästina und der Zeit des Untertauchens in Berlin umfaßt neben dem persönlichen Erleben detaillierte Darstellungen von der Situation und Haltung der jüdischen Menschen in Deutschland. Viele von ihnen fühlten sich zutiefst deutsch. Das eigene Erleben wird in den oft erst nachträglich recherchierten Zusammenhang politischen Geschehens gestellt, wobei Joel König ausdrücklich benennt, was Jugenderinnerung ist und was an späterem Wissen dazukommt. Es entsteht ein umfangreiches, dichtes Bild vom jüdischen Schicksal unter dem nationalsozialistischen Regime. Doch auch mit dieser akribischen Aufzeichnung findet der Autor keine Antwort auf die Frage, die ihn selbst bewegt, die Frage 'Wie war es möglich?', daß ein verbrecherisches System so 'erfolgreich' Fuß fassen konnte, während doch die Individuen in diesem System keineswegs einheitlich nur verbrecherisch waren. RH <dt.> |
