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Der Fall "Simson" - Abwicklung und Restitution eines deutschen Unternehmens durch die Treuhandanstalt, 1990 - 1993 : Diskussion am 23.1.2014 / Ulrike Schulz ; Dennis Baum ; Herbert Warth ; Detlef Scheunert ; Aubrey Pomerance

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MedienartMP3 [MP3]
SignaturVA140123_GS
Titel Der Fall "Simson" - Abwicklung und Restitution eines deutschen Unternehmens durch die Treuhandanstalt, 1990 - 1993 : Diskussion am 23.1.2014 / Ulrike Schulz ; Dennis Baum ; Herbert Warth ; Detlef Scheunert ; Aubrey Pomerance
PersonSchulz, Ulrike [Mitwirkende/r]
Baum, Dennis [Mitwirkende/r]
Warth, Herbert [Mitwirkende/r]
Scheunert, Detlef [Mitwirkende/r]
Pomerance, Aubrey [Moderator/in]
Veröffentlichung2014
SpracheDeutsch
Hinweis aufKommentar zu: Simson : vom unwahrscheinlichen Überleben eines Unternehmens ; 1856 - 1993 / Ulrike Schulz. - Göttingen, 2013
Gesamtwerk ([Veranstaltungsabteilung des Jüdischen Museums Berlin] Veranstaltungen ; 140123)
Körperschaft überSimson <Suhl>
Treuhandanstalt
Inhalt Die Geschichte des deutschen Traditionsunternehmens "Simson" spiegelt wie kaum ein zweites die wechselvolle deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert wider: Seit 1856 bestanden die Simsonwerke unter Leitung der jüdischen Kaufmannsfamilie Simson als Waffen- und Fahrzeugfabrik in Suhl/Thüringen. Als "jüdische Waffenfabrik" stellte das Unternehmen in den Augen der Nationalsozialisten eine besondere Provokation dar. Seine Eigentümer wurden schon früh verfolgt, bis sie schließlich 1935 entschädigungslos enteignet wurden. Der Familie Simson gelang es, in die USA zu emigrieren. Aus dem Suhler Unternehmen wurde ein Rüstungskonzern unter Führung der NSDAP. 1945 übernahmen die sowjetischen Besatzer die Werke und ließen statt Waffen Motorräder bauen. In der DDR wurden rund dreißig Jahre lang die noch heute berühmten Mopeds ("Schwalbe") produziert.
Die Transformation in die soziale Marktwirtschaft nach 1989 überlebte die Firma ůSimsonś nicht. Die Treuhandanstalt übernahm 1990 die Privatisierung, die zugleich durch die Enteignungen im Nationalsozialismus und durch die sowjetische Besatzungsmacht einer der größten Restitutionsfälle in Ostdeutschland war. Einzigartig und brisant macht den Treuhandfall "Simson" zusätzlich der Umstand, dass sich die Erbengemeinschaft der Familie Simson bereitfand, sich in Suhl wieder wirtschaftlich zu engagieren. Allerdings gab die Treuhand nach langwierigen Verhandlungen einem anderen Bieter den Zuschlag. Die Familie Simson kehrte nicht nach Suhl zurück.
Erstmals nach zwanzig Jahren kommen nun die damaligen Akteure wieder zusammen. Sie erinnern sich an ihre jeweiligen Perspektiven und Erwartungen und diskutieren über die turbulenten Ereignisse nach dem Fall der Mauer.
Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion sind der Sprecher der Erbengemeinschaft der Familie Simson, Dennis Baum, der Wirtschaftsberater der Erbengemeinschaft, Herbert Warth, der ehemals zuständige Leiter des Direktorats Optik, Keramik, Feinmechanik der Treuhandanstalt, Detlef Scheunert, sowie die Historikerin und Autorin der Unternehmensgeschichte der Firma "Simson", Ulrike Schulz.