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Medizin und Ärzte im deutschen Judentum der Reformära : die Architektur einer modernen jüdischen Identität / Eberhard Wolff

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Katalogangaben
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MedienartHochschulschrift [Hochschulschrift]
Art/InhaltHochschulschrift
SignaturX.5. Wolff 179
VerfasserWolff, Eberhard
Titel Medizin und Ärzte im deutschen Judentum der Reformära : die Architektur einer modernen jüdischen Identität / Eberhard Wolff
VeröffentlichungGöttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2014
Umfang / Format 292 Seiten
HochschulvermerkZugl.: Habil.-Schr., Univ., Basel, 2009
SpracheDeutsch
LandDeutschland
ISBN978-3-525-56943-6
Gesamtwerk (Jüdische Religion, Geschichte und Kultur ; 15)
Schlagwörter Medizingeschichtsschreibung
Haskala
Arzt
Bestattung
Beschneidung / Debatte
Systematik X.5. Medizin
Inhalt Ärzte und Medizin waren Brennpunkte des grundlegenden kulturellen Wandels, den die Juden in Deutschland in der Zeit der Haskala (der jüdischen Aufklärung) und der sich anschließenden Reformära bis ca. 1850 durchmachten. Eberhard Wolff arbeitet anhand von Detailstudien heraus, dass ein modernes, variables Verständnis vom Jüdischsein und eine differenziert konstruierte jüdische Identität in dieser Zeit gerade unter jüdischen Ärzten entwickelt und gerade anhand medizinisch relevanter Themen diskutiert wurden. An lokalen Beispielen wie Berlin, Hamburg, Göttingen und Dresden werden Themen wie der Reformeifer und das säkularisierte Berufsverständnis jüdischer Ärzte untersucht sowie Reformdebatten um die "frühe Beerdigung", die jüdische Beschneidung oder die Krankenbesuchsgesellschaften einer Analyse unterzogen.
Das entwickelte moderne jüdische Selbstverständnis hatte eine komplexe "Architektur", die weit über simple "Assimilation" oder ein einfaches Modell hybrider Verschmelzung mit bürgerlichen Werten hinausging. So unterschieden jüdische Ärzte mit einem professionellen Habitus gezielt zwischen ihrer ärztlichen und ihrer jüdischer Identität. In Reformdebatten etablierten sie sich als weltliche Experten des Jüdischen und entwickelten ein kulturelleres Verständnis des Jüdischseins mit neuen Leitwerten und Legitimationen, das kompatibel war mit den Anforderungen der Moderne, ohne mit den jüdischen Traditionen generell zu brechen. Ihr jüdisches Selbstverständnis mit sektoriellen und situativen Differenzierungen sowie bewussten Asymmetrien war der Versuch einer Stabilisierung jüdischer Identität im historischen Wandel. Es war eine eigenständige kulturelle Leistung aufgrund eines originären Modernisierungswillens und nicht nur, um Anerkennung in der christlichen Mehrheitsgesellschaft zu finden.

Exemplarangaben

StandortSignaturBestellmöglichkeitVerfügbarkeit
Freihand X.5. Wolff 179 Standardleihe Verfügbar.