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At memory's edge : after-images of the Holocaust in contemporary art and architecture / James E. Young

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Katalogangaben
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MedienartBuch [Buch]
SignaturIII.10.3. Young 8
VerfasserYoung, James Edward
Titel At memory's edge : after-images of the Holocaust in contemporary art and architecture / James E. Young
VeröffentlichungNew Haven [u.a.] : Yale Univ. Press, 2000
Umfang / Format 248 Seiten : zahlr. Ill.
SpracheEnglisch
LandUSA
ISBN0-300-08032-8
3-930908-70-0 (parallele Ausgabe)
Weitere AusgabeErscheint auch als Druck-Ausgabe: Nach-Bilder des Holocaust in zeitgenössischer Kunst und Architektur / James E. Young. - Hamburg, 2002
Körperschaft überJüdisches Museum (Berlin, 1995 - 1998)
Schlagwörter Gedenkstätte
Fremdkurzreferat Wie läßt sich an den Holocaust erinnern, wenn man ihn nicht selbst erlebt hat, wenn in den eigenen Erinnerungen die Geschichte von ihrer Übermittlung nicht mehr loszulösen ist; und wie läßt er sich in den Formen der Kunst, Literatur und Architektur vergegenwärtigen, ohne, etwa im ästhetischen Gelingen, damit zu versöhnen? James Young erläutert am Beispiel einer Reihe amerikanischer und europäischer Avantgardekünstler der Nachkriegsgeneration, die in ihren persönlich motivierten oder im öffentlichen Auftrag vergebenen Werken auf den Holocaust Bezug nehmen, welche erstaunlichen und weitreichenden Antworten auf diese moralisch wie ästhetisch brisante Herausforderung gefunden wurden - eine Herausforderung, die schon Adorno in seinem vielzitierten Diktum von den Gedichten nach Auschwitz formuliert hat. Ob Art Spiegelman, der in der comixtur Maus die Geschichte seines Auschwitz überlebenden Vaters nachzeichnet und zugleich seine eigene Geschichte als Sohn und Chronist porträtiert; oder Shimon Attie, der mit seinen Installationen gedächtnislose geschichtliche Plätze wiederbelebt; oder der Fotokünstler David Levinthal, der in Mein Kampf das Nazi-Gepränge mit originalen Spielzeugfiguren als seine historische Wirklichkeit nachinszeniert alle diese Künstler beziehen sich darauf, wie ihre Generation die geschichtliche Wahrheit des Holocaust in den langen Schatten ihrer Überlieferung erfahren hat. Doch wie läßt sich das Gedenken eines ganzen Landes ausdrücken? Wie baut der Architekt Daniel Libeskind in Berlin einem vertriebenen und vernichteten Volk sechzig Jahre später ein Haus, ein Jüdisches Museum, ohne alles vergessen zu machen? Und wie setzt man seinen eigenen Verfehlungen als Nation ein Denkmal ohne zu beschönigen, zu rechtfertigen, Frieden mit seiner Vergangenheit zu schließen? Man kann nicht alles an Objekte delegieren, sagt Jochen Gerz und entwirft mit seinen Mahnmals-Installationen in Hamburg-Harburg, Saarbrücken oder Biron als einer der ersten die anti-erlöserischen Negativformen und buchstäblich im Boden versinkenden Gegen-Monumente der deutschen Denkmalskunst. Wäre das beste deutsche Holocaust-Mahnmal nicht sein ungelöstes Denkmalproblem selbst, die nie endende Debatte darüber, statt die eine Endlösung fragte sich auch James Young, als er 1997, als einziger Ausländer und Jude, in die fünfköpfige Berliner Findungskommission berufen wurde über deren Entscheidungsprozeß er hier berichtet. Hinweg mit den Monumenten! hat schon Nietzsche gefordert. Das sich selbst nicht auch in Frage stellende Monumentale hat ausgedient, die eine zur Ewigkeit erstarrte Antwort steht längst unter Verdacht. James Young verfolgt in sieben Kapiteln den Weg der Erinnerungskunst an ihren einzig angemessenen Ort: in unseren Kopf auf eine anschauliche, kenntnisreiche und unmittelbar nachvollziehbare Weise.

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Freihand III.10.3. Young 8 Standardleihe Rückgabe verbucht.