ISBN:
9783529061325
Language:
German
Pages:
254 Seiten
,
Ill., graph. Darst.
Year of publication:
2010
Series Statement:
Zeit + Geschichte 12
Series Statement:
Quellen und Studien zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Schleswig-Holstein 4
Series Statement:
Zeit + Geschichte
Series Statement:
Quellen und Studien zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Schleswig-Holstein
DDC:
943
Keywords:
Friedrichstadt
;
Jüdische Gemeinde
;
Schleswig-Holstein
;
Hochschulschrift
Abstract:
Mit der Gründung Friedrichstadts an der Eider durch den gottorfschen Herzog Friedrich III. entstand ein im 17. Jahrhundert ungewöhnlicher "Ort der Toleranz". In den Jahrzehnten nach der Gründung erhielten sieben verschiedene Religionsgemeinschaften die Niederlassungserlaubnis und Religionsfreiheit in Friedrichstadt. Neben Lutheranern, Katholiken und Remonstranten waren darunter auch Juden, deren Gemeinde in Friedrichstadt insbesondere im 19. Jahrhundert bedeutend an Größe gewann und zur zweitgrößten Glaubensgemeinschaft der Friedrichstädter Bevölkerung heranwuchs. Mit ihrer lokalhistorischen Studie "Juden in Friedrichstadt an der Eider. Kleinstädtisches Leben im 19. Jahrhundert" veranschaulicht Dorothea Parak die jüdische Lebenswelt in einer christlich geprägten Umwelt. Im Rahmen ihrer Forschung zeichnet Parak zunächst die Entwicklung Friedrichstadts und seiner territorialen, rechtlichen und administrativen Verhältnisse nach. Anschließend erfolgt eine eingehende Betrachtung der jüdischen Sozialstruktur in Friedrichstadt im 19. Jahrhundert, die Parak anhand der jüdischen Migration, Erwerbstätigkeit und Arbeitsbeziehungen aufzeigt. In einem dritten Schwerpunkt der Studie setzt sich Parak mit dem alltäglichen jüdischen Leben in Friedrichstadt bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts auseinander. Wesentliche Aspekte sind hier die Praxis der jüdischen Religion, das gesellschaftliche Leben vor allem in Vereinen, die politischen Handlungsmöglichkeiten von Juden, das Bildungs- und Schulwesen und der mit diesen Aspekten im Zusammenhang stehende Kontakt zwischen jüdischen und christlichen Friedrichstädtern. In der historischen Forschung beschäftigten sich Studien zum Thema Judentum lange Zeit insbesondere mit dem jüdischen Leben in der Stadt sowie mit den Juden zum Zeitpunkt der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. Die lokalhistorische Studie von Dorothea Parak leistet einen bedeutenden Beitrag im Forschungsbereich zu Land- und Kleinstadtjuden im 19. Jahrhundert. Parak stellt das Thema zusammenhängend und umfangreich dar und kann den persönlichen Werdegang einiger Friedrichstädter Juden im 19. Jahrhundert detailreich rekonstruieren. Ihre gründliche Recherche und logische Rückschlüsse ermöglichen eine allgemeine Vorstellung der Lebenswelt kleinstädtischer Juden vor dem Ersten Weltkrieg. Paraks Studie beinhaltet interessante Erkenntnisse, etwa die Verbürgerlichungstendenzen einiger kleinstädtischer Juden. Außerdem unterstützt sie ihre Studie mit Bildmaterial und verschiedenen Grafiken.
Permalink