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    ISBN: 9783958080157 , 3958080154
    Language: German
    Pages: 124 Seiten , Illustrationen , 19 cm
    Year of publication: 2016
    Series Statement: Relationen - Essays zur Gegenwart 6
    Series Statement: Relationen - Essays zur Gegenwart
    Keywords: Migration ; Interkulturalität ; Urbanität ; Metapher
    Abstract: Das Buch von Thilo Sarrazin Wunschdenken. Europa, Währung, Bildung, Einwanderung. Warum Politik so häufig scheitert kletterte unmittelbar nach Erscheinen im April 2016 auf Platz Eins der Spiegel-Sachbuch-Bestsellerliste und verwies die kritische Edition von Adolf Hitlers Mein Kampf auf den zweiten Rang. Sarrazin hatte bereits in seinen letzten Büchern ausgiebig über die genetischen Unterschiede zwischen Menschen und über die Vererbung von Intelligenz schwadroniert. Weiterhin übt er sich in Völkerpsychologie, wenn er angesichts der sogenannten Flüchtlingskrise davor warnt, dass die Einwander_innen aus arabischen und afrikanischen Ländern die „kognitive Intelligenz“ des deutschen Volkes dauerhaft schwächen könnten. Einen angemessenen Gesprächspartner findet er damit sicherlich in dem völkischen AfD-Ideologen und Thüringer Landtagsabgeordneten Björn Höcke, der sich seinen Kopf über das Verhältnis des „lebensbejahenden afrikanischen Ausbreitungstyp[s]“ zum „europäischen Platzhaltertyp“ zerbricht. Derartige Positionen reihen sich in die an Zahl zunehmenden und im Duktus schärfer werdenden Debatten über nationale Identität, ‚deutsche Werte‘ und die angeblich unsichere Zukunft der deutschen Gesellschaft angesichts verstärkter Immigration ein. Gesellschaftliche Debatten über Identität gewinnen immer dann an Intensität, wenn die Verhältnisse unüberschaubarer und fluider werden und Identität zu erodieren droht, sei es u. a. durch vermeintlichen Verfall des moralischen Wertefundaments oder durch vermehrte Einwanderung. Komplexer werdende Situationen evozieren anscheinend das Bedürfnis nach einfachen, manichäischen Antworten. Schnell wird dann zu biologistischer Metaphorik gegriffen; soziale Verhältnisse werden dadurch naturalisiert. Sarrazins und Höckes Darstellungen sind nur die prominentesten Beispiele für die Aktualität einer biologistischen Sprache im politischen Kontext. Der Verkaufserfolg von Sarrazin als Autor und die Wahlerfolge der AfD indizieren die gesellschaftliche Basis derartigen Denkens.
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