Language:
German
Pages:
55 Minuten
Year of publication:
2008
Keywords:
Berlin
;
Paris
;
Archäologie
;
Babylon
;
Babylonien
Abstract:
Vor beinahe 5000 Jahren wurde die legendäre Stadt Babylon im Zweistromland im heutigen Irak gegründet. 2000 Jahre später versank sie in der Wüste und wurde erst an der Schwelle zum 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Bewegende Dokumente dieser antiken Gesellschaft, die einen Grundstein für unsere Kulturen legte, sind bis heute erhalten und unter anderem in Museen in Paris und Berlin zu sehen. So wurde das berühmte Ishtar-Tor Babylons, 1898 vom deutschen Architekten und Archäologen Robert Koldewey ausgegraben, Stein für Stein zerlegt und nach Berlin gebracht. Tönerne Keilschrifttafeln bezeugen eine sprunghafte Entwicklung der Schrift, die ein wichtiges Hilfsmittel zur Organisation und Dokumentation darstellte. Die erhaltenen Artefakte erzählen vom Alltag der Menschen, ihren Göttern und gesellschaftlichen Strukturen. Der Gesetzeskodex des Babylonierkönigs Hammurabi, die älteste erhaltene Rechtssammlung, gilt beispielsweise als ein Vorläufer des biblischen Vergeltungsprinzips "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Die Dokumentation stellt Forscher vor, die die heute unzugängliche archäologische Stätte untersucht haben und faszinierende Einblicke in die damalige Kultur geben. Zu ihnen zählt Béatrice André-Salvini vom Louvre-Museum, die zu den wenigen Menschen gehört, die babylonische Urtexte lesen können. Der Berliner Archäologe Joachim Marzahn weiß außerdem vom geheimnisumrankten Prozessionsweg Marduks zu berichten. Babylon, von Saddam Hussein rekonstruiert und später von den Amerikanern als Militärstützpunkt genutzt, hat bis heute nicht den Nimbus eines Mythos verloren, der durch eine Vielzahl bildlicher und künstlerischer Darstellungen fasziniert. Dazu zählen der Turm zu Babel, Degas' Gemälde des Nebukadnezar und der Semiramis, die Legende von den Hängenden Gärten, die Schilderungen Herodots - aber auch italienische Sandalenfilme. Die Geschichte Babylons gleicht im Laufe der Jahrhunderte einem ewigen Wechsel von Zerstörung und Wiederaufbau. Babylon gibt es nicht mehr. So wird es in dieser Dokumentation ein weiteres Mal rekonstruiert, diesmal auf den Spuren von Salam Jawad. Die junge Bildarchivarin irakischer Abstammung trägt mit einem Arbeitsteam aus Webentwicklern und Grafikern mosaikartig verstreute Informationsbruchstücke zusammen. Ihr Ziel ist der Aufbau einer Online-Enzyklopädie. Der Zuschauer begleitet das Team auf seinen historischen, wissenschaftlichen und kulturellen Exkursen in die babylonische Vergangenheit. Die Dokumentation von Bernard George entstand in einer Koproduktion mit dem Pariser Louvre-Museum.
Note:
Mitschnitt: arte, 25.4.2009
,
Nur für den internen Gebrauch.
Permalink