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Das große Schweigen : jüdische Familien und Nazi-Raubkunst / Film von Michael Feldmann

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Katalogangaben
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MedienartDVD [DVD]
SignaturII.1.4. Große 3
Titel Das große Schweigen : jüdische Familien und Nazi-Raubkunst / Film von Michael Feldmann
PersonFeldmann, Michael [Regie]
Körperschaft Mitteldeutscher Rundfunk
VeröffentlichungMDR, 2014
Umfang / Format 44 Min.
Anmerkungen Fernsehmitschnitt MDR 28.10.2014
BemerkungenNur für den internen Gebrauch
Schlagwörter Kunstraub
Dokumentarfilm
Systematik II.1.4. Kunstraub (Enteignung, Raubkunst, Restitution)
Inhalt Fritz Salo Glaser ist ein renommierter Rechtsanwalt und Notar im Dresden der 1920er-Jahre. Er stammt aus einer jüdischen Familie in Zittau. Ein begeisterter Kunstsammler, befreundet mit zahlreichen jungen Künstlern jener Zeit wie Otto Dix oder Ringelnatz. Sein Haus auf der Dresdner Bergstraße ist ihr Treffpunkt.
Henri Hinrichsen ist in dieser Zeit ein jüdischer Musikverleger in Leipzig. Sein Verlag C. F. Peters hat in der ganzen Welt einen Namen, er vertritt viele bedeutende Komponisten: Richard Strauss, Edvard Grieg, Mahler und Schönberg. Der Verlag sicherte ihm ein gutes Auskommen. Hinrichsen ist ein Gönner und Mäzen. Er gründet die Musikbibliothek Peters - eine Sammlung von Musikliteratur, die kostenlos und öffentlich zugänglich ist, und ermöglicht die Einrichtung der ersten Hochschule für Frauen in Deutschland. Auch Hinrichsen ist ein begeisterter Kunstsammler.
Dann kommt das Jahr 1933 und die Nazis übernehmen die Macht in Deutschland. Für Henri Hinrichsen und Fritz Glaser beginnt ein Leidensweg. Noch 1933 verliert Fritz Glaser seine Zulassung als Rechtsanwalt, seine Wohnung wird von der Gestapo verwüstet, er arbeitet als Wäschereiarbeiter und Gepäckträger und muss nun seine Kunstsammlung Stück für Stück verkaufen. Er überlebt die NS-Zeit nur mit viel Glück. Henri Hinrichsen, vor der Nazizeit einer der geachtetsten Bürger der Messestadt, trifft das Schicksal noch härter. 1938 wird der Verlag C. F. Peters "arisiert", enteignet. Seine Kunstwerke muss auch Hinrichsen verkaufen, um Zwangsabgaben leisten zu können, die die Nazis den Juden auferlegen. 1942 wird Henri Hinrichsen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Als die Staatsanwaltschaft Ende 2013 bei Cornelius Gurlitt in München fast 1.500 Gemälde und Zeichnungen beschlagnahmt, sind darunter auch Werke aus den Sammlungen Glaser und Hinrichsen. Cornelius Gurlitts Vater, der Kunsthändler Hildebrandt Gurlitt, hatte bei ihnen während der Nazi-Zeit gekauft. Seit einem knappen Jahr beschäftigt dieser Fund die Öffentlichkeit in Deutschland und provoziert Fragen: Was waren das für Menschen, die in die Mühlen des NS-Regimes gerieten? Warum waren sie gezwungen, ihre Kunstwerke zu verkaufen? Warum gehen die Bemühungen der Nachfahren vieler Holocaust-Opfer, ihr Recht einzufordern und verlorenen Besitz zurückzubekommen, so oft ins Leere?
Die MDR-Dokumentation "Das große Schweigen" ist eine Zeitreise vom Kaiserreich bis in die Gegenwart, eine Bestandsaufnahme 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Sie erinnert an vergessene Schicksale, an Verdrängung und Ignoranz, an die mühsame Suche nach Gerechtigkeit. Eine Spurensuche mit den Enkeltöchtern von Henri Hinrichsen, die heute in London und in der Nähe von New York leben, mit der Anwältin der Familie Glaser, Sabine Rudolph, und zahlreichen Experten in Sachen Raubkunst, wie dem Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Professor Hartwig Fischer, dem Direktor des Victoria and Albert Museums in London, Professor Martin Roth, oder dem Juristen und Historiker Willi Korte.

Exemplarangaben

StandortSignaturBestellmöglichkeitVerfügbarkeit
Medienschrank II.1.4. Große 3 Standardleihe Verfügbar.