Loading…
Thumbnail Image

morbus iudaicus. Zum Meta-Theorem des »Jüdischen Selbsthasses« der Spätmoderne.

Leder, Sebastian

Meine Dissertation »morbus iudaicus. Zum Meta-Theorem des »Jüdischen Selbsthasses« der Spätmoderne« behandelt das intrapsychische Phänomen des Hasses von Juden zwischen 1870 und 1930 auf sich selbst, die unter antisemitischer Zuschreibung von »Rasse« und »Rassenhass« diesen auf sich selbst bezogen und sich damit Fremdzuschreibungen zu eigen machten. Die Arbeit gibt zuerst einen Überblick über die Begriffsgeschichte »Jüdischer Selbsthaß« und morbus iudaicus, sodann über die Entwicklung zum intrapsychischen Phänomen anhand der Texte und Überlegungen von Jakob Fromer, einem zeitgenössischen Juden. Im Folgenden werden dann die verschiedenen »Stadien« und Klassifikationen der Möglichkeiten des morbus iudaicus dargelegt. Eingebettet ist die Arbeit in eine kultur- und geschichtstheoretische Überlegung zur empiriegeleiteten Sammlung und Bewertung historischer Fakten. Damit erfüllt sie die Qualifikationen einer interdisziplinären Arbeit, die empirische Fakten zusammenträgt, um komplexen Sachfragen zu begegnen, sich aber immer in ihren theoretischen Überlegungen zur Sache spiegelt, um zu gewährleisten, dass empirisches Material und kultur- und geschichtstheoretischer Bezugsrahmen nicht zu weit auseinanderklaffen. Die Hauptaussage der Arbeit zielt auf das historische – aber naturgegebene – Distanzverhältnis zum beschriebenen Gegenstand ab. Die Hauptfrage der Arbeit ist, wie kann das, was gewesen ist, so verstanden werden, dass es naturidentisch zu den Zeitgenossen verstanden werden kann. Dazu bedient sich die Arbeit umfangreicher Methoden und Modelle aus den Kommunikations- und Literaturwissenschaften auf hermeneutisch-zeichentheoretischer Basis. Dieser sogenannte »Diskurs-Grenzspalt« zwischen »damals« und »heute« wird auch durch abstrakt-mathematische und physikalische Überlegungen erweitert, da diese exakten Wissenschaften Beschreibungssysteme für informationstheoretische Fragestellungen zu (lauf-)zeitabhängigen Informationsübermittlungssysteme anbieten.
My thesis »morbus iudaicus. Zum Meta-Theorem des »Jüdischen Selbsthasses« der Spätmoderne.« treats the intra-psychic phenomenon of jewish self-hate between 1870-1930 under anti-Semitic attribution of »race«. The thesis begins with an overview of the historic terms »Jewish self-hate« and morbus iudaicus, then on the development of the intrapsychic phenomenon destilled on the texts and ideas of Jakob Fromer, a contemporary Jew. In the following, the various »stages« and classifications of the possibilities of morbus iudaicus will be explained. These explanations are embedded in a frame of cultur-historical and theoretical reflections on the empirically-led assessment and collection of the historical facts. Therefore it is an interdisciplinary work, because the empirical facts help to address complex technical issues to ensure that empirical material and cultural and historic-theoretical framework is not too far diverge. The main question of this work is, how can undertstandig be realized, naturally identical to the contemporary. It uses different methods and models of communication and literature, based on hermeneutic-theoretical thinking. This so-called »discourse-limiting gap« between the past and »today« are extended by abstract mathematical and physical considerations, such as exact sciences. They provide informationtheoretical descriptions of systems for issues relating to (run-)time-dependent information-systems.