ISBN:
3932696670
Language:
German
Pages:
186 Seiten
,
Ill.
Year of publication:
2007
Series Statement:
Musik im "Dritten Reich" und im Exil 13
Series Statement:
Musik im "Dritten Reich" und im Exil
Keywords:
Einstein, Alfred
;
Exil
;
Musikwissenschaft
Abstract:
Der deutsche Musikforscher und -kritiker Alfred Einstein (1880-1952) war 58 Jahre alt, als er endlich Professor wurde: am Smith College in Northampton, Massachusetts. Im Jahre 1903 an der Universität München bei Adolf Sandberger promoviert, verweigerte dieser ihm aus antisemitischen Ressentiments die Aussicht auf eine Habilitation. Einstein wurde Verlagslektor, vor allem aber ein angesehener Musikkritiker, zuletzt, bis 1933, am Berliner Tageblatt. In der deutschen Musikwissenschaft spielte er insofern eine Rolle, als ihm 1918 die Schriftleitung der Zeitschrift für Musikwissenschaft angetragen wurde. Außerdem betrieb er, sozusagen in seiner Freizeit, intensive musikhistorische Forschungen. Die von ihm überarbeiteten Auflagen neun, zehn und elf des Riemann-Musiklexikons erschienen zwischen 1919 und 1929, die Neuausgabe des Köchel-Verzeichnisses, an der er schon in den 1920er Jahren intensiv arbeitete, kam indessen erst 1937 bei Breitkopf & Härtel heraus, als Einstein bereits im Exil lebte. Trotz seines enormen wissenschaftlichen Werks blieb Einstein in Deutschland von der Hochschullehrerlaufbahn ausgeschlossen, wofür allein antisemitische Vorurteile, keineswegs aber fachliche Mängel anzuführen sind. Das Buch von Melina Gehring zeichnet den Lebensweg Alfred Ein-steins in allen Einzelheiten nach, wobei die im Thema vorgegebene Perspektive die von Verfolgung und Exil ist. Die Verfasserin hat den Nachlass Einsteins in der Alfred Einstein Collection in Berkeley, bestehend aus einem ersten Teil mit neun Archivkisten mit insgesamt 1091 Mappen und aus einem zweiten Teil mit zwölf Archivkisten, neu durchgesehen und ausgewertet. Zudem hat Frau Gehring die in Kalifornien lebende Tochter Eva Einstein befragen können. Die zahlreichen Briefe von und an Einstein, die sie in dieser Arbeit dokumentiert oder aus denen sie zitiert, waren bisher zum großen Teil unbekannt. Das gleiche gilt von der unveröffentlichten Autobiographie und den Tagebüchern Einsteins.
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