Language:
German
Abstract:
Hoffmann und Campe, Hamburg und (fingiert Brunet, Paris, 1832 - 1834. - Erste Ausgabe von Börnes Hauptwerk, das neben Heines "Französischen Zuständen die bedeutendste historische Quelle zu den Ereignissen in Frankreich und Deutschland nach der Julirevolution 1830 darstellt. Die Grundlage bildeten 115 persönliche Briefe an Jeanette Wohl, welche mit der Absicht der späteren Veröffentlichung verfaßt wurden. Sie sind das Zeugnis eines leidenschaftlichen Demokraten und außerdem ein klassisches Dokument des frühen Journalismus. Sie zeigen in ihrer Mischung von Milieuschilderungen, revolutionärer Propaganda und beißender Ironie, wie in Börne die Erkenntnis wuchs, daß auch der bürgerliche LIberalismus antidemokratische Züge trug. Den entscheidenden Anstoß für Börnes Wandlung zum Republikaner gab 1831 der Aufstand der Seidenweber von Lyon. "Der Krieg der Armen gegen die Reichen hat begonnen", schreibt er im 16. Brief und fordert eine wirkliche Volksrepräsentation, um die Interessen der Besitzlosen Geltung zu verschaffen. Band 6 enthält auch eine Kritik an Heines "Französischen Zuständen", die zum Bruch der beiden Revolutionäre führte. Der Erfolg der 1831 ausgelieferten ersten beiden Bände der 'Briefe' war durchschlagend und anhaltend; sie wurden bereits am Ende des Jahres in Preußen und anderen deutschen Bundesländern verboten. Die weiteren Bände erschienen daraufhin unter fingierter Verlagsbezeichnung und mit dem Decktitel 'Mittheilungen aus dem Gebiet der Länder- und Völkerkunde'. Gleichzeitig mit besonderem Titel als Bde 9 - 14 der ersten Gesamtausgabe erschienen.
Permalink