Language:
German
Pages:
64 Seiten
,
Ill.
Year of publication:
2004
Keywords:
Moshe ben Maimon
Abstract:
Vor achthundert Jahren, am 20. Tewet 4965, dem 13. Dezember 1204, ist im ägyptischen Fustat, der heutigen Altstadt von Kairo, Rabbi Moses ben Maimon, der dort den Rang des "Oberhauptes der Juden" einnahm, knapp siebzigjährig gestorben. In der jüdischen Welt ist er unter der Kurzbezeichnung RaMBaM, in der abendländischen als Maimonides bekannt. Geboren am 30. März 1135 (oder am 28. März 1138) im andalusischen Córdoba, spiegelt seine Biographie die ganze Ambivalenz jüdischer Existenz zwischen Islam und Christentum, unter islamischer und christlicher Herrschaft. Wie kaum ein anderes, beleuchtet sein äußerlich von aufgezwungenen Wanderungen geprägtes Leben den Glanz und die Tragik der convivencia von Juden, Muslimen und Christen im Mittelalter. Dieses Zusammenleben hat zum einen unvergleichliche, bis heute ebenso beeindruckende wie nachwirkende geistige und kulturelle Leistungen hervorgebracht, zum andern steht es aber auch für das wiederholte Scheitern eines friedlichen Miteinanders der drei abrahamitischen Religionen. Am Beispiel des Lebensweges und der Werke von Rabbi Moses ben Maimon beleuchtet die Ausstellung das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Religionen und die daraus erwachsenen geistigen und kulturellen Leistungen, ohne die Augen davor zu verschließen, auf welch tönernen Füßen dieses Miteinander stand und entsprechend schnell zerstört werden konnte.
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