ISBN:
9783902542267
Language:
German
Pages:
479 Seiten
Year of publication:
2011
Series Statement:
Veröffentlichungen der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz 4
Series Statement:
Veröffentlichungen der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
Keywords:
Konzentrationslager Majdanek
;
Majdanek-Prozess
;
Kriegsverbrecherprozess
;
Aufsatzsammlung
Abstract:
Das im Herbst 1941 auf dem Majdanek-Hügel südlich von Lublin errichtete Konzentrationslager Lublin-Majdanek war das erste Konzentrationslager, das die Alliierten befreiten. Als am 23. Juli 1944 sowjetische und polnische Soldaten das Lagergelände betraten, fanden sie Beweise für einen Massenmord von bis dahin unvorstellbarem Ausmaß vor. Noch im August 1944 wurde eine Kommission zur Untersuchung nationalsozialistischer Verbrechen eingerichtet. Ebenfalls noch im August erließ die polnische Übergangsregierung das erste Gesetz zur Ahndung von NS-Verbrechen. Der erste KZ-Prozess fand schließlich von 27. November bis 2. Dezember 1944 vor dem Sonderstrafgericht Lublin statt. Bis Anfang der 1950er Jahre hatten sich Angehörige des Wachpersonals, die von den Alliierten ausgeliefert worden waren, vor polnischen Gerichten zu verantworten. Danach unterstützte die Hauptkommission zur Untersuchung von NS-Verbrechen in Polen bis in die jüngste Vergangenheit deutsche und österreichische Strafverfolgungsbehörden bei den Bemühungen zur Ahndung der in Majdanek begangenen Verbrechen. So wurden in Deutschland bis 1999 mehrere Prozesse wegen der Verbrechen in Majdanek geführt, wobei der Düsseldorfer Majdanek-Prozess (1975Ń1981) der größte Strafprozess der deutschen Rechtsgeschichte war. Ein in Graz vorbereiteter österreichischer Majdanek-Prozess fand hingegen nicht statt. Nach fast zehnjährigen Ermittlungen gegen 64 Tatverdächtige beantragte die Staatsanwaltschaft Graz im Oktober 1972 die Einstellung des Verfahrens. Erst im Jahr 2007 sah sich die österreichische Justiz veranlasst, die Mittäterschaft österreichischer Verdächtiger an Verbrechen in Majdanek zu untersuchen. Doch auch hier scheiterte eine Anklageerhebung am Tod der Beschuldigten Erna Wallisch. In dem anlässlich des 30. Jahrestags des Urteils im Düsseldorfer Majdanek-Prozess erschienenen Buch wird unter anderem der Frage nachgegangen, in welchem Ausmaß Staatsanwaltschaften und Gerichte in Österreich, Deutschland und Polen dazu beigetragen haben, die Verbrechen im KZ Lublin-Majdanek aufzuklären.
URL:
http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&doc_number=022530370&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA$zInhaltsverzeichnis
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