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  • Book  (84)
  • 2010-2014  (84)
  • Berlin  (84)
Region
Language
Year
Subjects(RVK)
  • 1
    Language: German
    Pages: 391 Seiten , Illustrationen
    Year of publication: 2013
    Keywords: Berlin ; Wien ; Sezession ; Expressionismus ; Dadaismus ; Kinetismus ; Neue Sachlichkeit ; Ausstellung
    Abstract: Die Berlinische Galerie und die Österreichische Galerie Belvedere präsentieren in einer großen Sonderausstellung erstmals gemeinsam zentrale Werke der Wiener und Berliner Moderne von den Sezessionen über den Expressionismus bis hin zur Neuen Sachlichkeit. Meisterwerke beider Sammlungen und bislang weniger beachtete Positionen geben im Zusammenspiel einen umfassenden Einblick in den intensiven Austausch beider Metropolen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Während die künstlerischen Beziehungen in den Bereichen Literatur, Theater und Musik bereits weitgehend bekannt sind, widmet sich die Ausstellung mit rund 200 Exponaten dem bislang nicht aufgearbeiteten Dialog Wiener und Berliner Positionen der Klassischen Moderne in der Bildenden Kunst. Ausgangspunkt sind die Gründungen der Sezessionen, deren Protagonisten sich in Abkehr vom Akademismus zwischen Jugendstilkunst und Spätimpressionismus bewegen. Der Aufbruch in die Moderne zeigt sich auf beiden Seiten in der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln. Doch während sich die Berliner Sezessionisten um Max Liebermann zunehmend der Alltagswirklichkeit widmen und die Erfahrung der Großstadt thematisieren, dominiert bei den Wiener Stilkünstlern um Gustav Klimt und Koloman Moser die ornamentale Form, häufig in Verbindung mit einer symbolistischen Bildsprache. Zahlreiche Ausstellungen jener Zeit zeugen allerdings von stetem Austausch und gegenseitiger Kenntnisnahme. Mit der jüngeren Generation der Expressionisten, vertreten unter anderem durch Ernst Ludwig Kirchner verdrängt das aufstrebende Berlin im Verlauf der 1910er Jahre die Donaumetropole Wien zusehends aus ihrer Rolle als führende Kunststadt. Junge österreichische Künstler wie Oskar Kokoschka und Egon Schiele treten aus dem Schatten Klimts und werden mit ihrer avantgardistischen Kunst in Berlin einem aufgeschlossenerem, aber auch kritischen Publikum bekannt gemacht. Kunsthändler und Publizisten wie Paul Cassirer, Herwarth Walden oder Karl Kraus sind in der Kunstwelt beider Städte gleichermaßen zuhause und knüpfen ein enges Netzwerk, über das vor allem nach dem Ersten Weltkrieg zahlreiche Künstler nach Berlin kommen. Der Untergang der Donaumonarchie nach dem Ersten Weltkrieg sowie der Tod wichtiger Künstler wie Egon Schiele und Gustav Klimt lassen die Wiener Kunstwelt in den 1920er und 1930er Jahren aus dem Fokus der internationalen Wahrnehmung verschwinden. Während sich Dada, Verismus und Neue Sachlichkeit in Berlin offensiv mit der neuen politischen und gesellschaftlichen Lage auseinandersetzen, geschieht dies in der österreichischen Metropole nur vereinzelt. Zugleich entwickeln sich in Wien völlig eigenständige Phänomene wie der Kinetismus, der in utopischen Weltentwürfen eine avantgardistische Bildsprache zur Anwendung bringt. Bislang zu Unrecht wenig beachtet wurde außerdem die spezielle österreichische Interpretation der Neuen Sachlichkeit. Sie weist Verbindungen zu den Berliner Werken eines Otto Dix oder George Grosz auf, steht aber gleichermaßen in der Wiener Tradition psychologisierender Kunst. Die von Friedrich Kiesler organisierte "Internationale Ausstellung neuer Theatertechnik" lässt die Donaumetropole 1924 wieder zu einem Anziehungspunkt der Avantgarde werden. Mit dem Ausstellungsmacher und Kunsthistoriker Hans Tietze wird schließlich eine historische, hierzulande fast unbekannte Persönlichkeit gewürdigt, dessen Aufforderung zur "lebendigen Kunstwissenschaft" die Schau "Wien Berlin. Kunst zweier Metropolen" inspiriert hat. Künstler (Auswahl) Hans Baluschek, Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Carry Hauser, Raoul Hausmann, Hannah Höch, Ernst-Ludwig Kirchner, Erika Giovanna Klien, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Broncia Koller-Pinell, Max Liebermann, Jeanne Mammen, Ludwig Meidner, Koloman Moser, Max Oppenheimer, Emil Orlik, Christian Schad, Egon Schiele, Max Slevogt.
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  • 2
    ISBN: 9783869950686
    Language: German
    Pages: 335 Seiten , Illustrationen
    Year of publication: 2014
    Keywords: Berlin ; Biografie
    Abstract: Wenn Udo Walz über Marlene Dietrich schreibt, Katharina Thalbach über Helene Weigel, Gregor Gysi über Rosa Luxemburg, Peter Schneider über Axel Springer, Christoph Stölzl über Heinrich Zille, Peter Raue über James Simon, Irene Bazinger über Knut und Klaus-Dieter Lehmann über Nofretete - dann kann das nur faszinierend und unterhaltsam werden. Die Journalistin Irene Bazinger und der renommierte Kunstanwalt Peter Raue haben prominente Lokalpatrioten über deren liebste Berliner schreiben lassen. Herausgekommen sind überraschende und originelle Wahlverwandtschaften, ein Reigen besonderer Berliner Köpfe aus Politik, Wissenschaft und Kultur.
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  • 3
    ISBN: 9783843905619
    Language: German
    Pages: X, 548 Seiten , zahlr. Ill.
    Edition: 1. Aufl.
    Year of publication: 2012
    Keywords: Berlin ; Kunsthandel ; Kunsthandwerk ; Innenarchitektur
    Abstract: Am 01.10.1897 gründeten der Innenarchitekt Martin Keller und Carl R. Reiner in Berlin den gleichnamigen Kunstsalon Keller & Reiner. Der Kunstsalon war das erste Unternehmen in Berlin, das sich ab Gründung neben der freien Kunst auf die Ausstellung und den Verkauf moderner angewandter Kunst im Jugendstil spezialisierte. Das innovative Angebot des Salons belegt einen grundlegenden Wandel innerhalb des Berliner Kunstmarktes: Moderner angewandter Kunst wurde erstmals der gleiche Stellenwert eingeräumt wie den freien Künsten und es etablierte sich für diese Erzeugnisse ein eigenständiges, neues Handelssegment. In den Folgejahren nach der Gründung von Keller & Reiner in 1897 entwickelte sich in Berlin innerhalb kürzester Zeit ein stark florierender Kunsthandel für moderne angewandte Kunst. Insbesondere während des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts ist für Berlin ein prosperierender, vitaler und hochqualitativer Handel mit zeitgenössischem Kunstgewerbe festzustellen. Ein hochspezialisierter Fachhandel war entstanden. Aus ganz Deutschland eröffneten Unternehmen, die mit diesen Erzeugnissen handelten, Niederlassungen in der Reichshauptstadt. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges in 1914 expandierte der Berliner Kunsthandel für moderne angewandte Kunst derart, dass die Stadt schließlich für ganz Deutschland eine dominierende Position für das Kunstgewerbe, insbesondere auch mit Produkten von deutschen Künstlern, einnahm. Der überwiegende Teil der Künstler, die auf dem Berliner Markt vertreten waren, stammten aus den Zentren der modernen kunstgewerblichen Reformbestrebungen München und Darmstadt. Die anhaltende Zuwanderung kreativer Kräfte führte dazu, dass Berlin in der Blütezeit über das vermutlich deutschlandweit größte Angebot moderner angewandter Kunst verfügte und sich dank der exklusiven Geschäfte, die mit innovativen Methoden hochwertige kunstgewerbliche Erzeugnisse auf den Markt brachten, als wichtiges deutsches Präsentations- und Absatzzentrum für moderne angewandte Kunst profilierte.
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  • 4
    Language: German
    Pages: 60 Seiten , Illustrationen
    Edition: 1. Auflage
    Year of publication: 2014
    Keywords: Berlin ; Archiv ; Biografie ; Ausstellung
    Abstract: Angesichts häufiger Anfragen zu Recherchewegen zum Schicksal von Verfolgten des nationalsozialistischen Regimes haben die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz, die Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin und das Landesarchiv Berlin die Ausstellung „Fundstellen. Spuren von NS-Verfolgten in Berliner Archiven“ erarbeitet. Erstmals wurde die Präsentation Ende 2014 in der Gedenk und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz gezeigt. Anhand von sechs Biografien von Verfolgten des Nationalsozialismus wird hier exemplarisch gezeigt, wie und wo man heute Informationen über diese Menschen finden kann, wo eine Spurensuche Erfolg haben kann. So werden viele verschiedene Fundstellen in den zentralen Archiven der Region genannt wie die Akten der sogenannten Vermögensverwertungsstelle (Bestand Rep 36 A II des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg) im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, die vielfältigen Bestände des Landesarchivs Berlin und des Bundesarchivs sowie Akten der Entschädigungsbehörde Berlin, des Jüdischen Museums und des Archivs der Gedenkstätte Sachsenhausen.
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  • 5
    ISBN: 9783867321846
    Language: German
    Pages: 564 Seiten , Illustrationen , 25 cm
    Edition: Erstausgabe, 1. Auflage
    Year of publication: 2014
    Keywords: Berlin ; Nationalsozialismus ; Widerstand ; Bekennende Kirche ; Zeugen Jehovas ; Quäker ; Katholische Kirche
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 6
    Book
    Book
    Weinheim : Julius Beltz GmbH & Co. KG
    ISBN: 9783407740045 , 3407740042
    Language: German
    Pages: 623 Seiten , 19 cm
    Year of publication: 2014
    Series Statement: Gulliver 1004
    Series Statement: Gulliver Taschenbuch
    Keywords: Berlin ; Nationalsozialismus ; Nachkriegszeit ; Juden
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 7
    ISBN: 9783412222956 , 341222295X
    Language: German
    Pages: 178 Seiten , Ill.
    Year of publication: 2014
    Keywords: Berlin ; Museum ; Propagandafilm
    Abstract: Wer erinnert sich heute noch an die zahlreichen Dokumentarfilme, die zwischen 1934 und 1939 in den Berliner Museen, ihren Depots und RestaurierungsŞwerkstätten gedreht und überall in Europa, von Venedig über Rom, Paris und London, mit großem Erfolg gezeigt wurden? Als zeitgeschichtliche Zeugnisse beleuchten sie nicht nur die ästhetische und politische Verortung der Berliner Museen zwischen nationalsozialistischer Propaganda und Experimentieren mit kinematoŞgraphischen Mitteln. In ihrer Art für die deutsche Museumslandschaft einzigartig zeigen sie zudem am Beispiel Berlins das Museum als historisch gewachsenen Ort des kulturellen Konsums und des technischen Konservierens von KunstŞwerken. Lange galten die Filme als verschollen. Bénédicte Savoy hat sie wiederentdeckt und geht in diesem Buch ihrer Geschichte nach.
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 8
    Language: German
    Pages: 144 Seiten , Illustrationen
    Year of publication: 2013
    Keywords: Berlin ; Nationalsozialismus ; Kulturveranstaltung ; Programmheft
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 9
    Language: German
    Pages: 243 Seiten , zahlr. Ill.
    Edition: 1. Aufl.
    Year of publication: 2010
    Keywords: Berlin ; Friedhof ; Grabmal ; Denkmalpflege ; Provenienz: Voolen, Edward van Donator ; Berlin Jüdischer Friedhof Schönhauser Allee ; Berlin Jüdischer Friedhof Weißensee
    Abstract: Die Friedhöfe und ihre Grabdenkmale erscheinen wie ein Bilderbuch der eindrucksvollen Vergangenheit einer europäischen Metropole. Mit einer Fläche von über 1.000 Hektar sind die Friedhöfe das wohl größte Museum Berlins. Dieses einzigartige Erbe ist gefährdet, denn viele Grabdenkmale drohen buchstäblich zu zerfallen. Um dem entgegen zu wirken, ruft das Landesdenkmalamt Berlin nun mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Charlotte Böhme-Roth-Stiftung zu Spenden für die 100 ausgewählten Grabdenkmale auf. Es werden Förderer gesucht, die die Instandsetzung dieser Denkmale finanzieren und damit den kulturellen Reichtum unserer Friedhöfe erhalten.
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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  • 10
    ISBN: 9783422072732
    Language: German
    Pages: 471 Seiten , Fotografien
    Year of publication: 2014
    Keywords: Berlin ; Museum
    Abstract: Alle sind sie da 05.01.2015: Der Tagesspiegel, Deutschland Ein neues, dickes Buch präsentiert alle Berliner Museen - auch die, die es längst nicht mehr gibt. 227 Häuser haben zwei Kunsthistoriker gezählt und dabei Erstaunliches entdeckt Die unglaublichste Geschichte aller je in Berlin gegründeten, ansässigen und vielfach auch wieder verschwundenen Museen hat wohl das "Tell Halaf-Museum" aufzuweisen. Hervorgegangen aus einer privaten Ausgrabungskampagne des Bank-Erben Max von Oppenheim im heutigen Syrien, wurde das Museum 1930 als private Einrichtung ins Leben gerufen. Es zeigte die Überreste eines 3000 Jahre alten Herrscherpalastes. Gleich beim ersten großen Fliegerangriff auf Berlin 1943 wurde das Museum in einer früheren Fabrikhalle zerbombt, seine unschätzbar wertvollen Steinskulpturen in kleinste Teile zersprengt. 27 000 waren es, wie sich bei der mühsamen Bergung nach dem Krieg ergab; unmöglich, sie wieder zu flicken. Doch das gelang Anfang des 21. Jahrhunderts mit Hilfe neuester Technologien, und die Ausstellung der zusammengesetzten Skulpturen lockte 2011 mehr als 700 000 Besucher ins gastgebende Pergamon Museum, dem die Skulpturen von ihrem Erforscher einst zugedacht worden waren. Diese Geschichte, so märchenhaft schon an sich, bekommt einen zusätzlichen Akzent durch das derzeitige Schicksal Syriens. Infolge des Bürgerkriegs sind alle antiken Funde schutzlos der Plünderung ausgesetzt, und wie viel von Tell Halaf noch vorhanden wäre, hätte Max von Oppenheim die Ruinen nicht entdeckt, lässt sich nur mutmaßen. Aber auch die vermeintliche Rettung durch die Archäologie endete, wie geschildert, in beinahe vollständiger Zerstörung - dann aber in einer neuerlichen Rettung, wie sie für die zahllosen Raubgrabungen unserer Tage nie zu erhoffen sein wird. Gewiss, die Geschichte der Berliner Museen verlief nicht immerzu so dramatisch wie im Fall Tell Halaf. Aber eben auch nicht so gleichförmig, wie es der Begriff "Museum" nahelegt. Museen sind ihrem Selbstverständnis nach auf Ewigkeit angelegt. Sie beherbergen Objekte, die ihre Besucher "erfreuen und belehren" sollen und zugleich als kulturelles Erbe für künftige Generationen bewahrt werden. Die Formel vom "Erfreuen und Belehren" stammt aus der Anfangszeit des öffentlichen Museums in Berlin. 1830 wurde das erste derartige Haus eröffnet, unter dem schlichten Namen "Museum", weil es ja kein zweites gab. Später wurde daraus das "Alte Museum", weil ab 1855 ein weiterer Bau zur Verfügung stand, eben das "Neue Museum". Schinkel war der Architekt des ersten, sein Schüler Stüler der des zweiten Gebäudes. Aus diesen, freilich überaus glanzvollen Anfängen mit den beiden großartigen Museumsbauten entwickelte sich das Berliner Museumswesen. Wie viele es heute gibt, ist mehr eine Frage der Definition. 227 Museen, die es in Berlin gab und großenteils auch weiterhin gibt, haben die beiden Kunsthistoriker Katrin und Hans Georg Hiller von Gaertringen in mehrjähriger Recherche ausgemacht. Das ist aber gerade das Spannende an ihrem 470 Seiten dicken Buch: dass es, wie sein Titel besagt, "Eine Geschichte der Berliner Museen in 227 Häusern" darstellt. Etwas, das bislang gefehlt hat. Denn ungeachtet zahlloser Bücher über einzelne Berliner Museen fehlte bislang eine wirklich umfassende Darstellung der Berliner Museumsgeschichte. Aber, und das ist der zweite und eigentliche Clou des soeben im Deutschen Kunstverlag - natürlich Berlin! - erschienenen Buches: Hier wird keine lineare Geschichte erzählt. Alle 227 Häuser, die der Titel verspricht, werden einzeln dargestellt, gerade so wie in einem herkömmlichen Museumsführer. Doch zugleich sind die betreffenden Häuser so gebündelt und zu Kapiteln zusammengefasst, dass sich zuallererst zwar die Geschichte, zugleich aber auch die Typologie und Geografie der Berliner Museumslandschaft herausschält. Die Museumsgründungen folgen, in Berlin weit mehr als irgendwo sonst, der politischen Geschichte. Das klingt zunächst banal - ist es aber nicht, denn darin stecken die Besonderheit und auch das Dilemma der großen Berliner Museen. Stets waren sie auch als politische Aussagen gemeint und wurden so wahrgenommen. In der ersten Gründungsphase im Preußen der nach-napoleonischen Zeit sollten sie das soeben erwachte Nationalgefühl stärken und zugleich den Bildungsanspruch des preußischen Staates bezeugen. Im wilhelminischen Kaiserreich sollten die großen archäologischen Museen, die heutzutage auf der Museumsinsel Millionenmassen anziehen, den imperialen Rang des Reiches dokumentieren. Die Weimarer Republik öffnete sich mit der Neuen Abteilung der Nationalgalerie im Kronprinzenpalais ab 1919 ganz entschieden der künstlerischen Moderne und sah in dem (privaten) Antikriegsmuseum ab 1925 die Konfrontation mit dem verdrängten Erbe des Weltkriegs. Dass das Nazi-Regime Gigantisches vorhatte, ist weniger bekannt, es blieb allerdings auch unausgeführt. Und nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands galt es, die beiden Teile Berlins als "Schaufenster" des jeweiligen Gesellschaftssystems auszustaffieren. Die Zeit der Teilung, deren Überwindung im Winter 1989/90 gerade gefeiert wurde, ist dem guten Drittel jener Berliner, die erst danach an die Spree gezogen sind, nicht gewärtig. Dabei erlebten jene Jahrzehnte in West-Berlin die größten Anstrengungen seit der Kaiserzeit: Die Museen in Dahlem wurden gebaut (und millionenfach besucht, was heute meist vergessen wird), das Kulturforum, dieser ewige Problemfall, wurde in Angriff genommen, die Neue Nationalgalerie als weltweit gerühmtes Meisterwerk geschaffen. "Drüben" bemühte sich die DDR, angesichts ihrer bescheidenen Möglichkeiten durchaus respektabel, um die Museumsinsel. Nicht ganz korrekt ist insofern das Urteil der beiden Buchautoren, die Museumsinsel habe sich, "was die Aufmerksamkeit des Staats anbelangt, doch am Rand" befunden. Wäre das Kapitel "Gegenwart" hinsichtlich der Museumsinsel etwas umfangreicher ausgefallen, hätten die enormen Summen genannt werden müssen, die die Sanierung "der Insel" verschlingt. Die bringt selbst das vereinte Deutschland nur mit Mühe auf. Die Gegenwart, und damit meint das Buch die Zeit seit 1990, brachte vor allem historische Museen hervor - wie auch Gedenkstätten, die nach der Eingangsdefinition der Verfasser den Bereich der "eigentlichen" Museen als Häuser für Objektsammlungen überschreiten. Topographie des Terrors, Stasi-Museum Lichtenberg, Haus der Wannseekonferenz, Alliiertenmuseum, vor allem aber das Jüdische Museum in Kreuzberg und zeitgleich das ins Zeughaus übersiedelte und dort eigentlich erst richtig begründete Deutsche Historische Museum - das sind Marksteine auf dem Weg der Geschichts erinnerung und -bewahrung, den Berlin in den 1990er Jahren beschritt. Und zu beschreiten hatte - als neuerliche Hauptstadt nicht mehr nur für sich selbst wie bei der beiderseits der Mauer mit verbissenem Ehrgeiz begangenen "750-Jahr-Feier" von 1987, sondern für ganz Deutschland. Berlin ist aber auch das Gegenteil von Hauptstadt, nämlich Kiez, und das in jedem Stadtbezirk. Auch das spiegeln die Museen. So viele Heimat- und auch "Nischenmuseen", wie das Buch sie nennt, gibt es in keiner anderen Stadt. Denn auch die "Nischen" sind an konkrete Stadtteile gebunden, zumal zu DDR-Zeiten mit dem "Gründerzeitmuseum" von 1960 oder dem "Friseur- und Handwerksmuseum", das lange nach der Wende schließlich im großen Ensemble der Stiftung Stadtmuseum aufging - die selbst aus den beiden Vorgängern des Märkischen Museums im Ostteil der Stadt und des 1965 gegründeten Berlin-Museums im Westen geschaffen wurde. Apropos Berlin-Museum: Es verschwand ganz ungeplant von der Bildfläche. Im Buch wird in nüchternen Worten geschildert, wie in den neunziger Jahren der Konflikt um ein eigenständiges Jüdisches Museum eskalierte und der Berliner Lokalpolitik völlig entglitt. Die internationale Resonanz auf die Idee eines Jüdischen Museums inmitten der Hauptstadt des Nazi-Reiches war viel, viel stärker. Und so wurde der Libeskind-Bau nicht, wie vom Berliner Senat in typisch lokalpolitischer Pfiffigkeit gedacht, als Annex des barocken Gebäudes des Berlin-Museums errichtet, sondern umgekehrt: Das Barockgebäude mutierte zum Foyer des eigenständigen Jüdischen Museums, dem der emigrierte Berliner Michael Blumenthal seine weltweite Strahlkraft verlieh. Tell-Halaf-Museum und Libeskind-Bau, das sind zwei ganz eigentümliche Eckpfeiler der Berliner Museumsgeschichte. Zwei eigene Geschichten, zwei Schicksale auch. Museen, für die Ewigkeit gedacht, sind zugleich lebendige Zeugnisse ihrer eigenen Entstehungszeit. Museen sind langweilig? Das vorliegende Buch, Mischung aus Erzählung und Lexikon, beweist Seite für Seite das Gegenteil.
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