Year of publication:
2007
Keywords:
Abraham Geiger Kolleg
;
Rabbiner
Abstract:
Seine Ordination war ein Ereignis: mit zwei weiteren Kollegen empfing Tomas Kucera als erster Rabbiner nach der Shoa in Deutschland sein Rabbinerdiplom. Das Abraham-Geiger-Kolleg in Berlin hatte es möglich gemacht. Dort können heute liberale Rabbiner, Männer und Frauen, bis zu ihrem Abschluss studieren - bisher waren alle deutschen Rabbinerstudenten im Ausland ordiniert worden. Es wurde höchste Zeit, meinen die einen, denn die jüdischen Gemeinden in Deutschland leiden unter einem dramatischen Mangel an Rabbinern. Andere haben Schwierigkeiten mit einer Ordination im Land des Holocaust, wieder andere mit der liberalen Ausrichtung. Doch da jede einzelne Gemeinde ihren Rabbiner auswählt und einstellt, haben die Absolventen beste Chancen. Heute ist Tomas Kucera Rabbiner der Liberalen Jüdischen Gemeinde Beth Shalom in München. Neben der großen Schwestergemeinde am Jakobsplatz, die mehrheitlich orthodox orientiert ist, behauptet sich die kleine Gemeinde in der immer farbiger werdenden jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. Die Herkunft aus unterschiedlichen Nationen, die Vielfalt der Sprachen und der religiösen Traditionen sind auch für den Rabbiner eine Herausforderung. Zudem sind die internationalen Verbindungen stark: So unterstützt Kucera mit regelmäßigen Reisen nach Prag den dortigen Gemeindeaufbau. Inna Buckup hat Tomas Kucera begleitet, auf der Reise nach Prag und bei seinen Aufgaben und Festen in München, sie hat das Abraham-Geiger-Kolleg, dessen Leiter Walter Homolka und seine Studenten besucht und gibt damit einen Einblick in das Leben und Lernen liberaler Juden im Deutschland von heute.
Note:
Fernsehmitschnitt Phoenix 27.1.2008
,
Nur für den internen Gebrauch
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