ISBN:
9783889812964
Language:
German
Pages:
168 Seiten
,
Illustrationen
Year of publication:
2010
Keywords:
Zwangsarbeiter
;
Nationalsozialismus
;
Tagebuch
;
Zwangsarbeit
;
Evangelische Kirche
;
Ukrainer
Abstract:
Sechzehn Jahre jung war Wassilij Timofejewitsch Kudrenko, als er 1943 aus seinem ukrainischen Dorf nach Deutschland deportiert wurde: zwangsverpflichtet zur Arbeit auf Berliner Friedhöfen. Bis zu seiner Heimkehr 1945 beschreibt der Jugendliche Tag für Tag in seinem Tagebuch das Leben im Lager, die harte Arbeit, den Hunger, die Bedrohung für Leib und Leben durch Bomben und Gestapo, oft aber auch die Findigkeit, mit der es ihm gelingt, selbst unter schwierigsten Bedingungen ein wenig das Leben eines neugierigen jungen Mannes zu führen. Von einem Barackenlager mit 100 Friedhofsarbeitern auf einem evangelischen Friedhof an der Hermannstraße in Berlin-Neukölln fuhren die so genannten Ostarbeiter mit U- und S-Bahn zu ihren Einsatzorten in der ganzen Stadt. Es ist das einzige bisher bekannte kirchliche Lager dieser Art. Sie hungerten, aber bisweilen machten sie auch die Erfahrung, dass ihnen jemand entgegen dem Verbot Lebensmittel zusteckte. Nach dem 8. Mai 1945 galten die Zwangsarbeiter in der Sowjetunion als Kollaborateure der Deutschen. So führt die Rückkehr Kudrenko wieder durch Lager und Verhöre. In dem kleinen Dorf Balaklija bei Poltawa lebt er heute als stolzer, einsamer Mann mit seinen beiden Hunden in einem einfachen Lehmhaus.
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